Wort zum Sonntag
„Nach und nach kehren die Schüler wieder zurück. Leider bleiben manche Schulen geschlossen, weil sie finanziell nicht in der Lage sind, den Schulbetrieb wieder aufzunehmen.“ Mit dem Hinweis auf das Schulsystem zeigt Sr. Elisabeth auf einen besonders betroffenen Bereich der Pandemie. Sowohl das staatlich ohnedies permanent unterfinanzierte Schulsytem Ugandas hat an den Auswirkungen von Corona zu tragen als auch die Eltern und Kinder selbst: „Ganz viele Schüler können wegen Geldmangel nicht mehr zurück an die Schule. Dies ist eine bittere Tatsache.“ Sr. Elisabeth gehört zu der Gruppe von Marienschwestern vom Karmel, die als Missionarinnen in Uganda leben. Sie und ihre Mitschwestern sind mit der Bevölkerung eng verbunden und erfahren aus erster Hand, wie sehr die Menschen leiden. „Wir haben jetzt zum Teil Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen geholfen, ihre Schulden zu bezahlen, damit sie wenigstens die Abschlussprüfungen machen können und nicht ein ganzes Jahr verlieren“, erklärt Sr. Elisabeth. Die Schwestern müssen sich aber hüten, über die Kinder der Abschlussklassen hinaus weitere Schüler/innen zu unterstützen. Das würde eine Katastrophe auslösen, denn fast jede Familie würde jetzt Schulgeld brauchen, betont Sr. Elisabeth und verweist auf weitere „sekundäre Folgen von Corona“, an denen viele Menschen nicht nur leiden, sondern gestorben sind: Die Aidskranken, die lange Zeit keine Medizin bekamen und kaum etwas zum Essen hatten. Oder Malariakranke, die sich wegen der rapid steigenden Armut die zehn Euro für eine Behandlung nicht leisten konnten.
Mehr zum Einsatz der Schwestern: www.mission.marienschwestern.at
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