Wort zum Sonntag
Im Rahmen des Online-Forums „Was Pfarrgemeinderät:innen bewegt“ wurden vergangene Woche die Ergebnisse der österreichweiten Umfrage „PGR-Kompass“ vorgestellt. An der Erhebung, die im Oktober 2024 durchgeführt wurde, nahmen 3.114 Pfarrgemeinderäte (PGR) teil, was etwa zehn Prozent der Ehrenamtlichen in den Pfarren ausmacht.
Die wissenschaftliche Leitung der Umfrage lag beim Internationalen Forschungszentrum für soziale und ethische Fragen (ifz) in Salzburg. Deren Vertreterin Birgit Bahtic-Kunrath stellte die Ergebnisse beim Online-Forum vor. Ein zentrales Ergebnis der Umfrage ist, dass 97 Prozent der Pfarrgemeinderäte ihr Engagement als aktive Mitgestaltung des Pfarrlebens verstehen. Besonders wichtig ist den Befragten der soziale Austausch sowie die Möglichkeit, ihren Glauben aktiv zu leben.
Trotz der hohen Motivation sehen viele Ehrenamtliche Verbesserungsbedarf. Die Sichtbarkeit der eigenen Arbeit sowie eine stärkere Unterstützung durch hauptamtliche Mitarbeitende wurden als zentrale Anliegen genannt. Ein Großteil der PGRs empfindet die Zusammenarbeit innerhalb des Gremiums sowie mit Hauptamtlichen als gut. Die Umfrage zeigt jedoch auch, dass etwa ein Fünftel der Räte regelmäßig Konflikte erlebt.
Mehr als die Hälfte der Befragten äußerte zudem Sorgen um die Zukunft des Pfarrgemeinderats, insbesondere um die Nachwuchsgewinnung. Viele PGR-Mitglieder wünschen sich mehr Transparenz in Entscheidungsprozessen sowie eine gerechtere Verteilung der Verantwortung.
Die Ergebnisse des „PGR-Kompasses“ sollen nun auf diözesaner Ebene weiter analysiert und in Gremien diskutiert werden. Um Entwicklungen besser abschätzen zu können, ist die nächste PGR-Befragung für Herbst 2025 geplant.
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