Wort zum Sonntag
Angesichts des Amoklaufs in einer Grazer Schule lädt die Katholische Kirche am Dienstagabend zu zwei Gedenkgottesdiensten: um 18.30 Uhr in Graz-St. Vinzenz mit Pfarrer Bernhard Pesendorfer sowie um 19 Uhr im Grazer Dom mit Generalvikar Erich Linhardt. Das hat die Diözese Graz-Seckau am Dienstag mitgeteilt.
Auch die Gottesdienste in Graz-St. Vinzenz am Donnerstag, 12. Juni, um 18.30 Uhr, und am Sonntag, 15. Juni, um 9.30 Uhr, Sonntagsmesse, werden ganz im Zeichen der furchtbaren Geschehnisse vom Dienstag stehen. Seelsorgliche Begleitung gebe es zudem in allen Pfarren, hieß es.
Bei der Attacke in einer Grazer Schule in der Dreierschützengasse sind am Dienstagvormittag laut aktuellen Berichten zehn Menschen gestorben. Unter den Toten befanden sich Schüler und zumindest eine erwachsene Person. Auch der mutmaßliche Täter ist darunter. Dies bestätigten sowohl die Polizei als auch Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) der APA um die Mittagszeit. Offenbar Dutzende weitere Personen sind verletzt. Sie wurden auf mehrere Krankenhäuser aufgeteilt.
In ihrer Aussendung hielt die Diözese Graz wörtlich fest: "Trost, Kraft und Hoffnung finden in dunklen Stunden - die Katholische Kirche bietet angesichts der Wahnsinnstat in Graz mehrere Angebote, um der Sprachlosigkeit Ausdruck zu verleihen. Denn Gott trägt uns, bei ihm sind wir geborgen. Darauf können wir uns verlassen."
Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl wird am Dienstag um 18 Uhr in Radio Steiermark in der Sondersendung "Die Steiermark trauert" darüber sprechen, wie man mit derart Furchtbarem umgehen kann.
Weiters machte die Diözese auf das Angebot der Telefonseelsorge aufmerksam: Die Telefonseelsorge sei für Betroffene und alle, die jemanden zum Reden bzw. zum persönlichen Austausch brauchen, rund um die Uhr unter der Telefonnummer 142 sowie via Chat und WhatsApp erreichbar. Diees Angebot ist österreichweit verfügbar.
„Diese Wahnsinnstat in einer Grazer Schule lässt uns fassungslos und erschüttert zurück. Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Schülerinnen und Schülern, dem Lehrpersonal und den Angehörigen. Wir begleiten alle mit unserem Gebet und sind mit unseren Möglichkeiten für alle Betroffenen da. Zugleich danken wir allen, die helfend da sind.“ sagten der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl und sein Weihbischof Johannes Freitag zum Amoklauf.
Erzbischof Franz Lackner, der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, hat sich am Dienstag fassungslos angesichts der Bluttat an einer Grazer Schule gezeigt. Diese Tat mache ihn als ehemaligen Weihbischof von Graz-Seckau und Steirer tief betroffen und sprachlos. "Ohnmacht und Trauer greifen um sich, ein Ringen um Orientierung. Man möchte schweigen, es fehlen einem die Worte und dennoch darf es kein Schweigen geben", so Lackner in einer Erklärung.
Besonders in den betroffenen Familien, bei den Angehörigen und in der Schulgemeinschaft reiße das entsetzliche Geschehen eine tiefe Wunde. "Mein tiefstes Mitgefühl und mein Gebet gilt allen, die von dieser furchtbaren Tat betroffen sind; allen, die nun um Angehörige trauern; alle, die viel zu früh aus diesem Leben gerissen wurden", so der Erzbischof wörtlich und weiter: "Beten wir gemeinsam für sie zu Gott, dem barmherzigen Tröster, und beten wir auch für jene, die nun in diesen schrecklichen Momenten aufopfernd für andere da sind und ihre Hand halten."
Tief betroffen vom vermeintlichen Amoklauf in Graz hat sich am Dienstag auch der Feldkircher Bischof Benno Elbs gezeigt. "Schüsse, Tränen, Jugendliche, die nie wieder nach der Schule nach Hause kommen. Jedes Wort ist angesichts der Tragödie von Graz zu wenig, falsch und fehl am Platz", hielt Elbs fest. Er wolle es dennoch versuchen, "tieftraurig und sprachlos: Mütter, Väter, Mitschülerinnen und Mitschüler, Lehrende und Helfende und alle Menschen in Graz, unsere Gedanken, unsere Gebete, unsere Herzen sind bei euch!"
Tief betroffen vom Amoklauf an einer Grazer Schule Dienstagvormittag hat sich Kardinal Christoph Schönborn gezeigt. "Wie kann man angesichts des sinnlosen Mords an den jungen Menschen und ihrer Lehrperson heute Vormittag in Graz angemessene Worte finden?", so der Kardinal in seinen Social-Media-Accounts. Über all dem Schock, der Trauer und dem Bangen stehe die große Frage: "Warum?" Darauf finde man vermutlich keine befriedigende Antwort.
Seine Gedanken und Gebete seien zuerst bei den Opfern und ihren Eltern, Familien, Freunden, "besonders auch bei denen, die nach wie vor um ihre Kinder bangen", so Schönborn und er fügte hinzu: "Beten hilft, zusammenzurücken und aufeinander zu schauen. Das Böse und der Tod werden nicht das letzte Wort haben."
Zahlreiche andere Vertreter:innen von Konfessionen, Religionen und der Politik zeigten ihre Betroffenheit im Laufe des Dienstags.
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