Dr. Mira Stare ist Bibelwissenschaftlerin an der Kath.-Theol. Fakultät Innsbruck und Pfarrkuratorin in der Diözese Innsbruck.
Den täglichen Kontakt zum Stift hält er durch den Besuch der gesungenen Vesper, die den Tag abschließt. „Wir Schlägler sind eine einladende und offene Gemeinschaft“, sagt Keinberger, der seit einer halben Ewigkeit, genau gesagt seit 1972, Pfarrer von Ulrichsberg ist. Mit 89 Jahren ist er der älteste Priester des Stiftes Schlägl und betont: „Ich bin immer noch mit Freude Pfarrer. Solange man so gut mitgetragen und unterstützt wird vom Pfarrgemeinderat und von der Bevölkerung, wie es bei mir der Fall ist, geht das sehr gut.“
Fit hält ihn neben der Lektüre zahlreicher Bücher seine sportliche Freizeitbeschäftigung. An den Nachmittagen ist Augustin Keinberger häufig mit dem Fahrrad unterwegs. Beeindruckende 8.000 Kilometer fährt er pro Jahr im Schnitt. „Ich bin vor 15 Jahren auf ein E-Bike umgestiegen, weil ich in Bewegung bleiben will, aber finde, dass ich mich dabei nicht mehr schinden muss“, sagt er. Seine Touren führen in die nähere Umgebung des hügeligen Mühlviertels, aber auch an die Donau oder nach Tschechien. Immer wieder hat er auch bei mehrtägigen Fahrradurlauben ordentlich in die Pedale gestrampelt.
An den Vormittagen ist der Pfarrer von Ulrichsberg in der Pfarrkanzlei anzutreffen. „Ich bin meine eigene Sekretärin“, erzählt er. Er nimmt Telefonate entgegen, kümmert sich um die Buchhaltung und hat sich dafür erst kürzlich wieder in das neue E-Banking der pfarrlichen Hausbank eingearbeitet. „Das Umlernen war nicht ganz leicht, aber ich habe es letztlich gut geschafft.“
Die Präsenz in der Pfarrkanzlei bringt ihn auch abseits der Sonntagsgottesdienste in Kontakt zu den Leuten. „Ich nehme mir immer die Zeit zum Plaudern“, sagt Keinberger. Für ihn ist das keine lästige Pflicht, sondern etwas, das er sehr gerne tut. „Ich erfahre dadurch auch, dass es so viele Menschen gibt, die Gutes tun.“ An den Sonntagen in der Kirche will er vor allem vermitteln, dass die christliche Botschaft eine Frohbotschaft ist. Wer eine Messe in Ulrichsberg mitfeiert, soll die Kirche nachher leichteren Herzens verlassen, findet Keinberger: „Die Freude am Leben, das Gott uns geschenkt hat, ist ein wunderbares Programm.“ Dafür will er auch in fortgeschrittenem Alter genauso motiviert predigen, wie er es zu Beginn seiner Priesterlaufbahn getan hat.
Eine Regel ist ihm dabei jedenfalls sehr wichtig: „Eine Predigt muss auf zwei DIN-A4-Seiten passen. Länger darf sie nicht sein.“ Paul Stütz
Dr. Mira Stare ist Bibelwissenschaftlerin an der Kath.-Theol. Fakultät Innsbruck und Pfarrkuratorin in der Diözese Innsbruck.
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