Wort zum Sonntag
„jung.katholisch.motiviert“ – So lautete der Slogan der zweittägigen Veranstaltung, die an einem für die Kirche ungewöhnlichen Ort über die Bühne ging. Kein Gotteshaus, sondern die Linzer Tabakfabrik bot den Rahmen für den Austausch von 300 jungen Katholik/
-innen, die meisten im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Highlights aus dem Programm waren eine Party mit Liveacts, Open Stage und Feuershow sowie zahlreiche Workshops. Am Samstagnachmittag blieben am Taubenmarkt zahlreiche Passant/innen stehen, um einen musikalischen „Flashmob“ zu beobachten. Rund 30 Festivalgäste waren von der Tabakfabrik ausgeschwärmt und hatten vorher eine einstudierte Choreografie in der Innenstadt zum Besten gegeben. Die einfache und berührende Botschaft, die am Ende auch laut ausgesprochen wurde: „Kirche ist überall dort, wo Gemeinschaft ist.“
Ungehorsam sein als Pflicht. So genannte „Storyteller“ (deutsch: Geschichtenerzähler) hatten bereits zuvor am Vormittag die Teilnehmenden in kleinem Kreis inspiriert. Darunter waren Personen, die man normalerweise nicht sofort mit kirchlichen Veranstaltungen in Verbindung bringen würde. Allen voran der Karikaturist Gerhard Haderer, der 2017 am Gelände der Linzer Tabakfabrik eine „Schule des Ungehorsams“ eröffnet hat. Auch in der Diskussion mit den jungen Erwachsenen drehte sich alles um das Aufmüpfigsein. „Ich finde, man muss sich mit kritischen Fragen jederzeit zu Wort melden, um dann vielleicht Korrektive zu finden, die uns allen ein besseres Leben ermöglichen. Ohne Ungehorsam könnte es keinen Fortschritt geben, deswegen bleiben wir dabei und machen uns gegenseitig Mut“, betonte Gerhard Haderer auf Nachfrage der KirchenZeitung. Im kirchlichen Kontext sei für ihn eine wesentliche Frage zum Beispiel: „Wie geht ihr mit den Frauen um?“
Botschaft. Zum krönenden Abschluss des Festivals kam dann auch Bischof Manfred Scheuer. Seine optimistische Botschaft an die Jungen: „Wenn ihr unter eurer Generation Freundschaften und Beziehungen erlebt, dann hat das Zukunft.“
„Ich habe die Gemeinschaft in der Pfarre immer als offen und liberal erlebt, wo man auch einmal was ausprobieren kann. Die Kirche im Kleinen ist stark und positiv, das steht für mich im Fokus, insofern bin ich optimistisch, was ihre Zukunft betrifft.“
Andrea Stiendl,
Kantorin Stadtpfarre Traun
„Großveranstaltungen wie ,Ah, du a do!‘ sind für mich sehr motivierend. Viele junge Menschen bringen sich mit Begeisterung in die Pfarren ein, wünschen sich aber auch mehr Möglichkeiten zur Mitbestimmung.“
Jakob Haijes,
Jungscharvorsitzender Österreich, Kirchdorf an der Krems
„Bei ,Ah, du a do!‘“ treffen sich Leute, denen Kirche wichtig ist, die was vorantreiben wollen. Die Gottesdienste in den Pfarren sind oft noch sehr steif, die könnten lebendiger sein.“
Vera Humer,
Pfarrjugend Peuerbach
„Durch solche Treffen ist es gut zu sehen, dass wir nicht die Einzelkämpfer in der Pampa sind. Ich habe mir viele inspirierende Ideen geholt. Ich denke, dass wir selbst die Mission sind.“
Franziska Haider,
Pfarrjugend Peuerbach
Wort zum Sonntag
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