Katharina Schindelegger (33) ist Theologin und Journalistin. Sie ist in den Pfarren Ober Sankt Veit und Unter Sankt Veit – Zum Guten Hirten (Wien 13) als Pastoralassistentin tätig.
Knapp 87 Meter misst der Kirchturm von Braunau und ist damit der sechsthöchste Kirchturm Österreichs. Das mächtige, siebengeschossige, schlanke Bauwerk zählt zu den unübersehbaren Wahrzeichen der Stadt. Der Turm bildet einen touristischen Anziehungspunkt, wie die zahlreichen Interessent/innen für die Besteigung zeigen. Nach einer Anmeldung beim Tourismusverband kann man den Turm erklimmen. Für die Mühe des Treppensteigens – der Aufgang ist bestens ausgebaut – wird man durch einen beeindruckenden Rundblick belohnt. Genauso wie vom Kirchturm in Allerheiligen aus – am anderen Ende der Diözese. Der Aufgang in dem sogenannten Schneckenturm an der Westfassade der Kirche von Allerheiligen stellt eine Besonderheit dar. Eine freischwebende, spindellose Wendeltreppe mit 62 Stufen führt zu drei Bogenfenstern, die einen wunderschönen Fernblick gewähren. Es gibt kaum einen anderen Flecken im Mühlviertel, von dem aus man das Land besser überblicken kann. Die Sicht reicht vom Böhmerwald bis nach Karlstift, zum Ötscher und den Bergen Salzburgs.
Der Reiz einer Turmbesteigung liegt im häufig einzigartigen Ausblick. Man sieht, was man vom Boden aus nicht wahrnehmen kann. Die Höhe schenkt einen anderen Blickwinkel und lädt ein, genau zu schauen. Ohne Hektik können sich die Besucher/innen eines Turms bewusst machen, wie viele Orte, Berge und markante Gebäude sie sehen. Manches fällt ihnen überhaupt erstmals auf, anderes entdecken sie neu. Bei gar nicht wenigen stellt sich das Gefühl ein: „In welch‘ einem schönen Land leben wir doch.“ Und wenn dann auch noch die Turmuhr schlägt, ist das eine Erinnerung daran, wie sehr der Glaube durch all die Jahrhunderte die gesamte Region geprägt hat und noch immer prägt. Ohne Kirchtürme hätten die Dörfer und Städte Oberösterreichs einen anderen Charakter.
Die neuen Aussichtsplattformen haben im Unterschied zu den ehrwürdigen Kirchtürmen Eventcharakter und haben für den Tourismus eine große Bedeutung. 200.000 Gäste ziehen allein die „5fingers“ am Krippenstein in Obertraun pro Jahr an. Die Aussichtsplattformen sind so gebaut, dass sie den Mut ein wenig herausfordern: Sie stellen einerseits einen kleinen Nervenkitzel dar, sind aber andererseits zu 100 Prozent sicher. Tourist/innen posten von diesen Plattformen unzählige Panoramafotos in den sozialen Medien, was einen enormen Werbewert für die Regionen hat. „Empfehlungen, die die Gäste aussprechen, sind authentisch, echt und werden gut angenommen“, sagt der Geschäftsführer der OÖ. Seilbahnholding, Dietmar Tröbinger. Noch ein Grund mehr, dass immer mehr dieser Plattformen gebaut und dass sie immer spektakulärer werden. Vielleicht sollte ja auch ein Kirchturm mit einer außergewöhnlichen Konstruktion versehen werden.
Aus 112 Metern Höhe kann man vom Mariendom ab Frühsommer auf Linz blicken. Eine bestehende, nun aber zugängliche Brüstung wird Besucher/innen spektakuläre Aussichten ermöglichen. Bisher war es Besucher/innen nur möglich, den Mariendom bis zum Eremitenstüberl in 65 Metern Höhe zu erklimmen. Im Zuge der laufenden Sanierung des Linzer Domturms wird nun der höchste Aussichtspunkt auf einem sakralen Gebäude zugänglich.
Welche Kirchtürme, Kapellen oder Marterl eröffnen einen schönen Panoramablick aufs Land? Wo ist Ihr Lieblingsaussichtspunkt?
Schicken Sie uns Ihre Tipps mit Fotos bis zum 20. März an: office@kirchenzeitung.at. Eine Auswahl wird von uns veröffentlicht.
Katharina Schindelegger (33) ist Theologin und Journalistin. Sie ist in den Pfarren Ober Sankt Veit und Unter Sankt Veit – Zum Guten Hirten (Wien 13) als Pastoralassistentin tätig.
Turmeremitin Birgit Kubik berichtet über ihre Woche in der Türmerstube hoch oben im Mariendom Linz >>
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