Wort zum Sonntag
„Ich möchte, dass das Weiheamt ein Sakrament bleibt.“ Unter dieser Vorgabe hielt Christoph Niemand, Rektor und Professor für Neues Testament an der Katholischen Privatuniversität Linz, vergangene Woche seine Abschiedsvorlesung vor seiner Emeritierung im Herbst. Das Thema lautete: „Das Neue Testament und die Theologie des Leitungsamtes in der Kirche. Erkundungen, nicht primär zu den Fragen um Zulassungsbedingungen und Frauenordination … aber auch!“
Niemand prüfte in diesem Vortrag vom Neuen Testament her die großen „Topoi“ der Amtstheologie – in Auseinandersetzung mit seinem Fachkollegen Martin Ebner, der vor einiger Zeit die Frage, ob die Kirche Priester brauche, verneint hatte. Christoph Niemand erläuterte die Unschärfe des Wortes „Priester“ zwischen den antiken Bezeichnungen „Presbýteros“ und „Sacerdos“.
Laut dem Linzer Theologen ist die Einführung des Weiheamts in der Kirche eine Setzung durch die Apostel. Sie soll demnach über eine Stelle im Epheserbrief (4,7–13) in Verbindung mit dem auferstandenen Herrn stehen. Dort kommen die Bezeichnungen „Apostel“, „Hirten“, „Lehrer“, „Evangelisten“ und „Propheten“ vor. Angesichts dieser Breite brauche es nicht weniger, sondern „mehr Amt“ in der Kirche.
Niemand sprach sich – wie bereits zu Beginn seiner Professorentätigkeit 1995 – für die Zulassung von Frauen zum Diakoninnenamt aus.
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