Wort zum Sonntag
Ein Aufruf zur Demonstration wurde von der Katholischen Aktion (KA) jedoch nach Protesten zurückgezogen.
„Die Telefone in den Gliederungen der Katholischen Aktion (KA) liefen (...) heiß. Viele verstanden nicht, warum das Präsidium der KA den Aufruf zur Demonstration vom 19. Februar unterstützte“, berichtete die Kirchenzeitung.
Noch am Montag, 14. Februar, fünf Tage vor der Großdemo, wurde im Präsidium der Katholischen Aktion nach eingehender Debatte abgestimmt. Eine Mehrheit stimmte für die Unterstützung des Aufrufs zur Demonstration gegen die ÖVP-FPÖ-Regierung. Am nächsten Tag begannen die Proteste. Mitglieder der Katholischen Aktion kündigten ihren Austritt an.
„Am Donnerstag sah sich die Katholische Männerbewegung veranlasst, sich vom Aufruf zu distanzieren, ihr Vertreter hatte auch im Präsidium nicht für den Aufruf gestimmt“, wusste die Kirchenzeitung. „Eine Demonstration scheint uns in diesem Zusammenhang ein wenig geeignetes Mittel zu sein“, hieß es in der Erklärung der Männerbewegung. Das Wahlergebnis vom 3. Oktober 1999 müsse ebenso wie die daraus hervorgehende Regierung respektiert werden.
Einen Tag nach der Männerbewegung reagierte schließlich die Katholische Aktion als Ganze und zog ihre Unterstützung der Demonstration zurück. Einem von vielen geäußerten Vorwurf, die Katholische Aktion ließe sich parteipolitisch missbrauchen, entgegnete Margit Hauft, Präsidentin der Katholischen Aktion Oberösterreich, in der Kirchenzeitung: „Von Anfang ist es uns nicht um eine parteipolitische Motivation gegangen, wir wollten nicht gegen jemanden demonstrieren, sondern für etwas.“
Das „Für“, das seien die drei Punkte, die im Präsidiumsbeschluss genannt worden waren: Die KA trete ein: für ein offenes, pluralistisches und soziales Österreich, für ein Europa ohne Rassismus und für eine politische Kultur der Aufrichtigkeit.
Wort zum Sonntag
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>