Wort zum Sonntag
Bei der Katholischen Jugend entstünde oft der Eindruck, ihre Erklärungen seien kirchenoffiziell. Das sah der Jugendbischof kritisch, er witterte Reformbedarf bei drei Tatsachen: Die Katholische Jugend würde sich durch ihre kirchenkritischen und politischen Initiativen vom Großteil der sonstigen katholischen Jugend absetzen.
Eine weitere Tatsache formulierte der Jugendbischof so: „Ein Christ muss missionarisch sein und darf sich in dieser Hinsicht nicht von Vertretern anderer Weltanschauungen, etwa von Marxisten, beschämen lassen.“
Von der Katholischen Jugend vermisse er die verständliche Vermittlung des Glaubens. Beim Engagement für große Fragen „fehlt oft der Versuch, diese Fragen von der Mitte und Tiefe des Evangeliums her anzugehen“, beklagte Kapellari. Als letzte Tatsache kritisierte der Jugendbischof die Zusammenarbeit der Katholischen Jugend mit Organisationen, die den Papst und die Kirche „beispiellos und zutiefst inhuman verhöhnt“ hätten. Aus diesen Gründen werde die offizielle Katholische Jugend laut Kapellari immer kleiner werden.
Er sehe die Zukunft in der schon existierenden „Mischform zwischen spirituell begeisterter und politisch nachdenklicher Jugend“, resümierte der Jugendbischof.
Für die bevorstehende Jugendveranstaltung des Katholikentags habe er 500 Briefe erhalten, deren Verfasser:innen sich Ermutigung durch den Papst wünschten. Solche Briefe „sind wohl repräsentativ für die von der Kirche in Österreich heute erreichte Jugend“, schätzte Egon Kapellari ein. Für die Veranstaltung mit dem Papst im Wiener Stadion hoffte der Jugendbischof, dass „freudlos negative Untertöne“ nicht die Realität in Österreich verfälschen würden.
Wort zum Sonntag
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>