Wort zum Sonntag
Heute gibt es in der katholischen Kirche sieben Sakramente: Taufe, Firmung, Eucharistie, Buße und Versöhnung, Krankensalbung, Weihe, Ehe.
Die Grundentscheidung für den Glauben ist der Anfang eines Weges. Damit gibt es eine Orientierung des Lebens auf Gott hin. Doch es braucht immer wieder neue, kleine Entscheidungen, um auf dem Weg des Glaubens weiterzugehen. Dabei wird man wahrscheinlich bemerken, dass nicht jeder Schritt in die richtige Richtung gegangen ist: Man hat Sünden begangen. Dann braucht es Neuorientierung, Umkehr dorthin, wohin man eigentlich will. Sünden sind Worte, Taten, Haltungen, die von Gott trennen; allgemein gesagt: liebloses Verhalten. Nur Gott kann Sünden vergeben. Wenn Jesus Sünden vergibt, nimmt er göttliche Vollmacht in Anspruch. Diese Vollmacht gibt er an die Apostel weiter. „Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.“ (Johannes 20,23) In dieser Tradition ist es Aufgabe eines Priesters, die Barmherzigkeit Gottes im Sakrament der Versöhnung zuzusprechen.
Eine schwere Krankheit macht schmerzlich bewusst, dass der Mensch endlich und verletzbar ist. Todesahnungen machen Angst, sie können in Verzweiflung und Depression führen. Sie können auch anregen, das Leben Revue passieren zu lassen, sich auf Wesentliches zu besinnen. In der Bibel wird Krankheit ganzheitlich gesehen. Der Mensch ist berufen, heil zu sein bzw. von Krankheiten geheilt zu werden. „Ich bin der Herr, dein Arzt.“ (Exodus 15,26) Es geht um beides: die körperliche und psychische Gesundheit und das seelische Heil. Es ist nicht nur für unheilbar Kranke gedacht (ein früherer Name war „Letzte Ölung“), sondern für alle, die in ihrer Krankheit Zuspruch, Trost und Stärkung erfahren wollen. Ein Auftrag der Kirche ist, Kranken beizustehen. Das Sakrament ist dafür ein besonderes Zeichen.
Die ganze Kirche ist ein priesterliches Volk auf der Grundlage eines gemeinsamen Priestertums aller Gläubigen. Jeder und jede ist beteiligt an der Verwirklichung des priesterlichen Amtes Christi: aus Liebe Opfer zu bringen, anderen Verbindung mit Gott zu vermitteln, ein Segen zu sein. Um diesem gemeinsamen Priestertum zu dienen, wird ausgewählten Männern nach einer Zeit der Vorbereitung das Sakrament der Weihe zum Priester oder Diakon gespendet. Damit übernehmen sie Aufgaben in der Nachfolge der Apostel: Es geht um die Verkündigung des Evangeliums, die Feier der Liturgie, die Sorge um Arme und Bedürftige, um die Wahrung der Einheit der ganzen Kirche und um die Repräsentation Jesu Christi in der Ausübung eines Amtes. Das setzt voraus, dass sie nach dem Vorbild Jesu Christi leben und in seinem Stil all ihre Aufgaben wahrnehmen. Das Amt, das durch die Weihe verliehen wird, ist als Dienst am gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen anzusehen.
Unter verschiedenen Formen von menschlichem Zusammenleben hat sich die Ehe zwischen Mann und Frau im Lauf der Zeit am besten bewährt. Sie bildet im gegenseitigen Ja der Ehepartner zueinander einen starken Rahmen für eine Beziehung, die sich ein Leben lang entwickelt. Das Eheversprechen sagt ein ständiges Bemühen zu, an der Gestaltung der Ehe zu arbeiten; es verspricht Treue und Zusammenhalt; es sagt Verzeihung und das Aushalten von Fehlern zu – im Vertrauen, dass einem auch selbst verziehen, dass man ertragen wird. Darin spiegelt sich die Beziehung Gottes mit den Menschen. So wird die Ehe zwischen Mann und Frau zu einem Bild für den Bund Gottes mit seinem Volk und die Beziehung Jesu Christi zur Kirche.
Woran wir glauben – Teil 10
Vertrauen ins Leben hat gute Gründe. Doch welche? Die Serie macht in zwölf Teilen Aspekte des christlichen Glaubens greifbar: den Ursprung des Lebens, Quellen des Vertrauens, Beziehungspflege mit Gott, die Welt verbessern.
Wort zum Sonntag
Birgit Kubik, 268. Turmeremitin, berichtet von ihren Erfahrungen in der Türmerstube im Mariendom Linz. >>
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>