Wort zum Sonntag
Heute gibt es in der katholischen Kirche sieben Sakramente: Taufe, Firmung, Eucharistie, Buße und Versöhnung, Krankensalbung, Weihe, Ehe.
Die Taufe bewirkt die Zugehörigkeit zu Jesus Christus (in der Gemeinschaft der Kirche) und verbindet mit seinem Leben, mit seinem Sterben und mit seiner Auferstehung. „Wisst ihr denn nicht, dass wir, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? Wir wurden ja mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod, damit auch wir, so wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, in der Wirklichkeit des neuen Lebens wandeln.“ (Römer 6,3–4) Dieses neue Leben beginnt schon jetzt. In der Verbundenheit mit Jesus erhält das Leben eine neue Orientierung. Man wird ein neuer Mensch, „der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit“ (Epheser 4,24). Die Taufe ist eine geistliche Neugeburt. Mit der Taufe beginnt das Leben als Christ. Sie ist ein Anfang. Berufen ist man nun, den Lebensweg als Christ, mit Christus, mit der Gemeinschaft der Kirche zu gehen – und ein Leben zu führen, das dieser Würde entspricht.
Jesus beginnt sein öffentliches Wirken mit einer Predigt in der Synagoge in Nazaret. Er zitiert den Propheten Jesaja und bezieht dessen Worte auf sich: „Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn er hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt ...“ (Lukas 4,18). Der Heilige Geist ist immer mit ihm. Diesen Heiligen Geist sendet Jesus den Aposteln. Durch sie soll er sich weiter ausbreiten, bis heute. Mit der Kraft des Heiligen Geistes sollen Menschen so zusammenleben und die Welt gestalten, wie es dem Willen Gottes entspricht. Die Firmung schenkt Freude über die Entscheidung, im Glauben zu leben. Sie vertieft, was in der Taufe grundgelegt ist: das Bewusstsein, Kind Gottes zu sein und ihm zu vertrauen. Sie bestärkt, die Gaben des Heiligen Geistes wahrzunehmen und sie zum Wohl aller einzusetzen. Sie schenkt Kraft, Entschlossenheit und Stärke für alles Gute. Sie vereint fester mit Christus, verbindet bewusster mit der Kirche.
Die Eucharistie ist die zentrale Feier des Glaubens. Sie ist eine Zusammenfassung der Geschichte des Heils. Sie ist wie ein kleines Osterfest. Es gibt vieles, wofür man danken kann. In der Eucharistiefeier formulieren die Gebete Dank an Gott für seine Werke: für die Schöpfung, für seine Treue zu seinem Volk, für seine Taten. Ein Dank gilt besonders Jesus Christus für sein Leben, sein Opfer, seine Auferstehung, die Sendung seines Geistes. Man dankt auch der Gemeinschaft der Kirche, den Heiligen, jenen, die heute Verantwortung tragen, und betet für sie. Es ist eine Gedächtnisfeier, die im Sinn Jesu stattfindet: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ (Lukas 22,19) Sie erinnert an Ereignisse im Leben Jesu und an das letzte Abendmahl. Hier hat er mit Brot und Wein dieses sakramentale Zeichen gesetzt, unter dem sich Christen regelmäßig versammeln werden. Es geht aber nicht um die Vergangenheit, sondern um die Gegenwart. In den Worten der Heiligen Schrift, in der versammelten Gemeinde, in den Zeichen von Brot und Wein, im Gebet ist Jesus Christus gegenwärtig. Die Eucharistiefeier schließt damit ab, dass die Christen gesandt werden, zu den Menschen zu gehen und ihnen die Frohe Botschaft der liebenden Nähe Gottes in Wort und Tat zu bezeugen. Sie tun dies aus einer vertieften Beziehung mit Christus heraus; in Dankbarkeit für alles, was Gott gewirkt hat; mit der Bereitschaft zur Versöhnung; in der Haltung einer liebevollen Achtsamkeit für die Mitmenschen und für die ganze Schöpfung. «
Die Fortsetzung des Kapitels über Sakramente lesen Sie nächste Woche in Heft 44/2021.
Woran wir glauben – Teil 9
Vertrauen ins Leben hat gute Gründe. Doch welche? Die Serie macht in zwölf Teilen Aspekte des christlichen Glaubens greifbar: den Ursprung des Lebens, Quellen des Vertrauens, Beziehungspflege mit Gott, die Welt verbessern.
Walter Krieger, Österreichisches Pastoralinstitut
Wort zum Sonntag
Birgit Kubik, 268. Turmeremitin, berichtet von ihren Erfahrungen in der Türmerstube im Mariendom Linz. >>
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