KOMMENTAR_
Zahnweh. Muskelbrennen. Das Ziehen im Rücken, der Wadenkrampf. Mit seinem Körper hat es der Mensch nicht immer leicht, trotz aller leiblichen Lustbarkeiten. Zum Aus-der-Haut-Fahren fühlt er sich manchmal – und kann es nicht. Der Mensch ist gebunden an seinen Körper. Diesen zur Höchstform zu trainieren, gilt vielen als wichtig – solange es irgendwie möglich ist.
Menschsein ohne die Last und Begrenzung des Körpers – das war eine Sehnsucht vieler. Auch christliche Strömungen haben den Körper gelegentlich beiseitegeschoben. Bloß vergänglich! Die Seele meinten sie, sei es, was zählt.
Nicht so für Gott. Er ist Mensch geworden. Und Christinnen und Christen glauben an nichts weniger, als an die „Auferstehung des Fleisches“. Des Leibes also. Zu Fronleichnam verehren Katholikinnen und Katholiken den „Leib Christi“. Nicht nur seine Seele also. Dass Gott Mensch, leiblich also, geworden ist, ist eine der erstaunlichsten Glaubenswahrheiten. Gott zeigt sich in seiner Verletzlichkeit, nicht bloß als der Erhabene und Allmächtige. Er zeigt sich in seiner Empfindsamkeit – und empfindsam. Als Mitleidender. Als Mensch.
Mensch, du musst dich deines Leibes nicht schämen. In ihm ist Würde. Nicht nur im frohlockenden Jubel, auch im Seufzen, Stöhnen und Seitenstechen äußert sich doch auch ein Gotteslob.
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN