Wort zum Sonntag
Einmal im Jahr, in der Karwoche, weiht der Bischof dieses Öl für Taufen, Firmungen und verschiedene Weihen in seiner Diözese.
Das aus Oliven gewonnene Öl dient im Mittelmeerraum seit jeher als Nahrungsmittel und zur Körperpflege. Die Menschen hier wissen auch um seine stärkende und heilende Wirkung. In biblischen Zeiten symbolisiert die Salbung mit Öl das Übertragen von Kraft und Macht. Im Alten Testament bringt das rituelle Salben die göttliche Erwählung zum Ausdruck: die Ausgießung des Gottesgeistes über Priestern, Königen und Propheten.
Jesus ist „der Gesalbte (Gottes)“ – das ist die Bedeutung des hebräischen Titels „Messias“ und des griechischen „Christus“: Als Mittler zwischen Gott und Mensch ist er der eigentliche Priester – in ihm schenkt Gott Versöhnung und Heil. Als der Gute Hirte ist er der König im angebrochenen Reich Gottes – seine Königsherrschaft ist geprägt von Fürsorge und Liebe, die dem Leben Raum gibt. In seiner Offenheit für Gottes Wort ist er Prophet – er verkündet Gottes Heilsbotschaft in Wort und Tat.
Wer getauft ist, gehört zu Christus und wird durch ihn selbst „Christ/-in“. Die Salbung mit Chrisam ist Zeichen dafür. Über diesem Salböl betet der Bischof bei der Weihe: „Für alle, die wiedergeboren werden im Wasser der Taufe, mache diesen Chrisam zu einem Zeichen vollendeten Heiles und Lebens. […] dieses Öl [sei] ein Chrisam des Heiles, der ihnen Anteil gibt am ewigen Leben und an der Herrlichkeit des Himmels. […] Erhebe sie zur Ehre von Königen, Priestern und Propheten und bekleide sie mit dem Gewand ihrer unvergänglichen Berufung.“ Die Getauften sollen – gestärkt durch die Salbung des Geistes – zu einem Tempel werden, „der erfüllt ist vom Duft eines gottgefälligen Lebens“.
Allen Getauften kommt also königliche Würde zu – unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Alter, …! Und alle, Männer und Frauen, sind durch die Taufe berufen zur Teilhabe an der Sendung Jesu Christi als Priester, König und Prophet, der mit einem Wort aus Jesaja über sich sagt: „Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.“ (Lukas 4,18–19). «
Anregung: Lesen Sie in der Bibel (oder im „Gotteslob“ Nr. 661,4): 1 Petr 2,9 und lassen Sie auf sich wirken, zu welcher Würde Sie als Getaufte/r berufen sind.
Wort zum Sonntag
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Die Mail-Aktion ist kostenlos, beginnt mit dem Aschermittwoch und endet automatisch am Ostermontag.
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Birgit Kubik, 268. Turmeremitin, berichtet von ihren Erfahrungen in der Türmerstube im Mariendom Linz. >>
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