Wort zum Sonntag
Und gut, wenn es jemand ist, der einem deutlich die eine Stelle erklärt, bei der man abbiegen muss – und sich nicht mit der Aufzählung der vielen Möglichkeiten, die in die Irre führen, aufhält.
Man kann auf zwei Weisen unterwegs sein auf den Straßen einer Stadt und ebenso jenen des Lebens: Zielorientiert oder gefahren- und fehlerorientiert.
Es gibt Menschen, die ständig auf der Suche nach Sachen sind, die ihnen schaden könnten. Für sie bleibt nicht viel übrig, das sie zu nutzen oder zu essen wagen. Sie haben den Blick für das Mögliche verloren – vor lauter Angst, etwas Falsches zu erwischen. Doch Tücken und Fehler zu finden führt noch nicht weiter. Ein Installateur hat seine Arbeit ja auch nicht schon getan, wenn er den Fehler in einer Waschmaschine gefunden hat. Er muss sie schon auch reparieren. Doch viele begnügen sich damit, Gefahren, Irrtümer und Fehler aufzuspüren.
Mehr aus dem Ja zu leben als aus dem Nein, mehr das Mögliche zu suchen als auf den Irrwegen zu erstarren, mehr das Gute wahrnehmen, als in der Angst vor dem Bösen zu verharren – das wäre Leben. Wer in der Hoffnung wohnt, zittert nicht gleich, wenn es im Gebälk auch einmal knarrt.
Wort zum Sonntag
Birgit Kubik, 268. Turmeremitin, berichtet von ihren Erfahrungen in der Türmerstube im Mariendom Linz. >>
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