Service erleichtert selbstständiges Wohnen im Alter
Seit eineinhalb Jahren ist Maria Rieger (82) Mieterin von „Wohnen mit Service“ bei den Kreuzschwestern in Linz. Für sie und ihre betagten Nachbarn sind immer Menschen ansprechbar, die bei den Erledigungen des Alltags behilflich sind.
Ausgabe: 2013/46, Kreuzschwestern, Betreutes Wohnen, Rieger, Wohnen mit Service
12.11.2013 - Ernst Gansinger
Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 2001 suchte Frau Rieger eine kleinere Wohnung. Eine schwere Erkrankung verstärkte den Wunsch nach einer anderen Wohnungs-Lösung. In diese Zeit fiel die Errichtung von 18 Mietwohnungen bei den Kreuzschwestern in Linz. Die Miete ist mit Serviceangeboten verknüpft: Es sind immer Menschen ansprechbar, die bei den Erledigungen des Alltags behilflich sind Die Wohnungen wurden im Frühjahr 2012 fertig gestellt; Maria Rieger konnte eine beziehen.
Willkommen beim Empfang
Wer hier wohnt, ist Mieter/in und nicht Bewohner/in einer Einrichtung. Das Unterstützungs-Angebot reicht weit über „Betreutes Wohnen“ hinaus, erläutert Sabine Puritscher, die Leiterin von „Wohnen mit Service“: Das Haus Theodosius, Stockhofstraße 2, hat einen „Empfang“. Hier sind an Wochentagen zwischen halb acht Uhr in der Früh und fünf Uhr am Abend immer Mitarbeiterinnen erreichbar. Mieter/innen – sie sind zwischen 68 und 91 Jahren – können sich mit allen Anliegen an diese und an Sabine Puritscher wenden. Für Notfälle gibt es eine „Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft“.
Sicherheit , wenn Hilfe benötigt wird
Die Erfahrung ihrer Krankheit ließ in Maria Rieger den Wunsch groß werden, im Fall der Fälle Hilfe in Rufnähe zu haben. Diese Sicherheit schätzt sie, auch wenn sie noch rüstig ist. Sie fühlt sich bei „Wohnen mit Service“ in guten Händen. Darüber hinaus schätzt sie das Klima im Haus und die lieben Nachbarn/innen, mit denen sie in gute Kontakte pflegt, etwa beim Domino-Spiel. Sie nutzt die Angebote zum Tanzen und Singen im Haus und die monatlichen Informations-Nachmittage, auch die Einkaufsmöglichkeit im Theresiengut. Dieses ist ein bio-landwirtschaftlich-gärtnerisches Projekt am Pöstlingberg unter dem Dach der Kreuzschwestern, in dem Menschen mit Beeinträchtigungen arbeiten und wohnen.
Zufriedene Mieter
Die Mieterinnen und Mieter sind sehr zufrieden, zieht Sabine Puritscher eine Zwischenbilanz nach eineinhalb Jahren Betrieb. Diese Zufriedenheit kommt aus dem Erleben von Selbstständigkeit, die durch die Möglichkeit gestärkt wird, Unterstützung in Anspruch zu nehmen (Botengänge, Besorgungen, Organisieren etwa von Fußpflegeterminen ...). Immer wieder sagen auch Angehörige, wie froh sie sind, dass sie hier ihre Mutter, ihren Vater beheimatet wissen.