Jeden Samstag werden in der Pfarrkirche die Laudes gesungen
Das Zweite Vatikanische Konzil hat es ausdrücklich vorgeschlagen, umgesetzt wurde es so gut wie nirgends: das Stundengebet in den Pfarren. Gallneukirchen ist eine erfreuliche Ausnahme.
Mit einem Vers aus Psalm 92 haben Ingrid und Ludwig Puchinger zu den Jubiläumslaudes eingeladen: „Wie schön ist es, dem Herrn zu danken, deinem Namen, du Höchster, zu singen, am Morgen deine Huld zu verkünden.“ Dieser Satz aus der Bibel fasst für das pensionierte Lehrerehepaar zusammen, was sie zu ihrem Engagement bewegt: die Freude an der Liturgie. Der Samstag um 8 Uhr in der Früh ist für die Puchingers seit zehn Jahren ein Fixpunkt in ihrem Kalender. An einer Hand kann man zählen, wie oft sie nicht selbst das Morgenlob der Kirche geleitet haben. 20 bis 30 Mitbeter/innen kommen Samstag für Samstag. Für manche gehört das Singen der Laudes genauso zum Samstag wie der darauf folgende Wocheneinkauf. Die Laudes in Gallneukirchen folgen dem klassischen Aufbau des Stundengebets mit Hymnus, Psalmen, Canticum, Lesung, Benediktus, Fürbitten und Vaterunser. Als Gebetbuch wird das Gotteslob verwendet, seit zwei Wochen das neue. Ludwig Puchinger ist positiv aufgefallen, dass die Kehrverse einfacher zu singen sind als im alten Gotteslob. „Die Laudes sind Teil der Liturgie der Pfarre und wir machen weiter, so lange wir eine Stimme haben“, sagen Ingrid und Ludwig Puchinger. Die sieben Tage vor Weihnachten wird in Gallneukirchen auch die Vesper mit den traditionsreichen O-Antiphonen gesungen (siehe Seite 24).