Am 12. März wird Christian Haidinger 70. Seine Amtszeit als Abt des Stiftes Altenburg läuft damit ab. Er wollte dann etwas „leiser treten“ und vielleicht wieder mehr von dem tun, was er sein Leben lang am liebsten getan hat, Menschen und Gruppen in ihrem Glauben begleiten – bei Einkehrtagen und Jugendwochen, in 25 Jahren als Geistlicher Assistent des Cursillo, acht Jahren als geistlicher Begleiter der Katholischen Frauenbewegung Österreichs. Stationen, Begegnungen und Zeiten, „in denen es oft darauf ankam, wie wahrhaftig und echt ist mein Zeugnis von der Frohen Botschaft Jesu – aber in denen ich auch sehr viel lernen durfte“, sagt Haidinger. Durch seine Aufgaben als Abt von Altenburg (seit 2005) und als Abtpräses der österreichischen Benediktinerstifte (seit 2009) musste er mehr Zeit der Leitung als der Begleitung widmen. Erst vor kurzem merkte er bei Einkehrtagen für Religionslehrer wieder, „dass das eigentlich mein ,Ding‘ wäre“.
„Ich wollte nicht Nein sagen“
Warum er dennoch zugesagt habe, die neue Aufgabe als Vorsitzender der Männerorden zu übernehmen? „Es war dann so eindeutig, dass die Oberen mich an diesem Platz wollten, dass ich nicht Nein sagen wollte.“ Und als Präsidiumsmitglied wusste Haidinger, dass er von seinem Vorgänger Maximilian Fürnsinn ein gut bestelltes Haus mit einem engagierten, professionellen Team und einer sehr gut auf Schiene gebrachten Zusammenarbeit mit den Frauenorden übernehmen kann. Dass Papst Franziskus vor wenigen Tagen 2015 zum „Jahr der Orden“ ausgerufen hat, sieht Haidinger als spannende Herausforderung, vor allem unser prophetisches und soziales Engagement zu schärfen“.