Die Missionsstelle der Diözese Linz hat an fünf Projekte den Missionspreis der Diözese Linz verliehen. Einer der Preisträger ist der Verein Pro Sudan aus Desselbrunn, der Hilfe zur Selbsthilfe im derzeit stark gebeutelten Südsudan leistet.
Ausgabe: 2014/06, Pro Sudan, Desselbrunn, Rauscher
05.02.2014
- Paul Stütz
Besorgt beobachtet Vereinsgründer Johann Rauscher die anhaltende Gewalt im Südsudan. Im jüngsten Staat der Welt sind vor sechs Wochen schwere Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen entbrannt. Die Vereinten Nationen gehen von zehntausend Toten aus. Pro Sudan lässt humanitären Entwicklungsprojekten hauptsächlich im Südsudan gezielt und effizient Unterstützung zukommen. Zu Ostern plant Rauscher eine Reise in den Südsudan und will dabei die Wurzeln des Konflikts ergründen. „Wieso ist der Kampf, der innerhalb einer politischen Partei ausgebrochen ist, zum großen Flächenbrand geworden?“, fragt sich Rauscher im Gespräch mit der KirchenZeitung. Für den engagierten Religionslehrer aus Desselbrunn gilt jedenfalls: „Jetzt erst recht wollen wir Solidarität beweisen.“ Während größere Hilfsorganisationen teilweise bereits aus dem Südsudan abziehen, bleibt Pro Sudan mit seiner Hilfe vor Ort. Rauscher: „Für die Menschen im Südsudan ist das ein Zeichen der Hoffnung.“ Zudem sind die von Pro Sudan unterstützten Projekte bislang unversehrt geblieben. Etwa das Berufsbildungszentrum in der südsudanesischen Stadt Lologo oder die Sankt-Theresa-Schule in der Hauptstadt Juba. In diesem Zusammenhang freut sich Johann Rauscher über den Rückhalt der vielen Spender/innen. Pfarren wie Ampflwang, Desselbrunn oder Molln greifen dem Verein Pro Sudan zudem kräftig unter die Arme.
Große Bandbreite an Missionsprojekten
Missions- und Entwicklungshilfe ist eben in vielen Pfarren gut verankert, wie auch Andreas Reumayr, Leiter der Missionsstelle, bemerkt: „Es gibt eine große Bandbreite von Projekten. Bewunderswert ist, welch großes Engagement von den Pfarren ausgeht.“ Mit dem Missionspreis werden diese vielen Initiativen vor den Vorhang geholt. „Ihr Einsatz ist ein positives Zeichen dafür, dass wir nicht auf Veränderungen im Großen warten sollen, sondern schon jetzt im Kleinen konkret werden können“, sagt Reumayr. Bischof Ludwig Schwarz ehrte die Preisträ- ger/innen bei der Verleihung am 24. Jänner persönlich. Er übergab ihnen eine Urkunde und eine Engelskulptur.
Die Preisträger
Ausgezeichnet wurden am 24. Jänner mit dem Missionspreis neben Pro Sudan folgende Projekte: der Fachausschuss „Welt-Um-Welt“ der Pfarre Gutau, der Arbeitskreis Selbstbesteuerung/Fachausschuss Pfarrpartnerschaft Ditró der Stadtpfarre Linz, die Missionsrunde Gramastetten, der Verein AUFBRUCH-FRANZiskanerinnen Vöcklabruck. Anerkennungspreise gingen an Rosemarie Kleeberger (Maria Neustift) und Regina Brandstötter (Steyregg).