Vom 22. bis 25. Mai finden die Wahlen zum Europaparlament statt. Die EU-Bischofskommission rief vergangene Woche in einer Erklärung zur Teilnahme an der Wahl auf. Gleichzeitig werden Kandidat/innen und Wähler/innen wichtige Prinzipien der katholischen Soziallehre in Erinnerung gerufen. Eindringlich appellieren die Bischöfe an alle Akteur/innen, das „europäische Projekt“ nicht aufs Spiel zu setzen.
Ausgabe: 2014/13, Europawahl, Bischofskommission
26.03.2014
„Die Europäische Union ist an einem Wendepunkt“, heißt es in der Erklärung der EU-Bischofskommission ComECE. Die Finanz-, Wirtschafts- und Staatsschuldenkrise habe die Beziehungen zwischen den EU-Mitgliedstaaten belastet. Das der EU zugrunde liegende Prinzip der Solidarität wurde zur Herausforderung, da viele Bürger/innen in die Armut abgerutscht und die Zukunftshoffnungen vieler junger Menschen vereitelt worden seien. Eindringlich appellieren daher die Bischöfe an die Wähler/innen und die Kandidat/innen, „unter dem gegenwärtigen Druck das europäische Projekt nicht aufs Spiel zu setzen oder gar aufzugeben“. Dahinter steht die konkrete Sorge vor dem Erstarken von national-egoistischen und separatistischen Parteien, die immer offener gegen das Zusammenwachsen Europas zu einer Solidargemeinschaft auftreten. Wir würden, so die Bischöfe, sehr viel verlieren, sollte das europäische Projekt scheitern.
Grundsätze
Damit Europa eine Zukunft hat, können Grundsätze der christlichen Soziallehre einen wesentlichen Beitrag leisten, schreiben die Bischöfe: Sie verweisen auf die Notwendigkeit, der wachsenden Zahl von Armen und arbeitslosen Jugendlichen besondere Aufmerksamkeit zu schenken und für eine gerechte Verteilung der Flüchtlingsströme und eine gute Integration zu sorgen (Solidarität), auf den Vorrang des Gemeinwohls (auch unter den Staaten), auf verstärkte Anstrengungen für den Klimaschutz und die Sicherstellung der Pflege. Die Menschenwürde, der Schutz des Sonntags und ein maßvolles Wirtschaften werden eingemahnt.
Die Europa-Erklärung der ComECE im Wortlaut: www.kirchenzeitung.at