Seit Jänner 2014 ist Sabine Nemmer als Peer-Beraterin bei der Caritas-Einrichtung St. Pius in Steegen angestellt.
Ausgabe: 2014/15, Peer, Caritas, St. Pius, Nemmer
08.04.2014
- Ernst Gansinger
Sie sind seit vielen Jahren Bewohnerin von St. Pius und haben sich zur Peer-Beraterin ausbilden lassen. Was sind Ihre Aufgaben? Sabine Nemmer: Ich bin für die Menschen mit Beeinträchtigung in St. Pius Ansprechpartnerin, wenn sie Probleme haben. Peers sind Menschen, die etwas gleich haben. Als Mitbewohnerin habe ich die gleiche Lebenssituation.
Wie wird man Peer-Beraterin? Nemmer: Peer-Beratung ist ein Beruf, der im Oö. Sozialberufgesetz geregelt ist. Wir mussten eine umfangreiche Ausbildung machen. Ich bin damit im Jänner 2013 fertig geworden. Grundlagen der Beratung und der menschlichen Kommunikation hießen einige der Fächer. Ein längeres Praktikum und Beratungen, die ich protokollieren musste, gehörten auch dazu.
Welche Anliegen hatten die ersten Klientinnen und Klienten? Nemmer: Es ging zum Beispiel um Konflikte in der Wohngruppe, die einem Bewohner Angst machten. Ich habe ihm geraten, unbedingt mit den Betreuern zu reden. Erst wenn das nichts bringt, müsste man auch die Teamleitung informieren. Nach dem Gespräch mit den Betreuern hat sich die Situation weitgehend gebessert.
Wer kann sich an Sie wenden? Nemmer: Alle, die in St. Pius betreut werden – das sind 240 in der Arbeit, 150 von ihnen wohnen hier auch. Jede und jeder kann kommen; es kostet nichts und ist vertraulich.