300 Buchkirchner – Angehörige der Roma und Sinti – wurden in der NS-Zeit deportiert und ermordet. Am 26. April ist ein Mahnmal in Buchkirchen bei Wels eröffnet und gesegnet worden.
Ausgabe: 2014/18, Buchkirchen, Roma, Sinti
29.04.2014
- Ernst Gansinger
Zur Feier sind Nachkommen der Familie Blach, die in Buchkirchen das Heimatrecht besaßen, aus Wien und Ingolstadt gekommen. Der Obmann des Kulturvereins Österreichischer Roma, Prof. Rudolf Sarközi, erinnerte in seiner Ansprache daran, dass 500.000 Roma und Sinti Todesopfer des nationalsozialistischen Terrors geworden sind. In Österreich haben von 11.000 nur 2800 Angehörige dieser Bevölkerungsgruppen überlebt. Bezirkshauptmann Dr. Josef Gruber sagte: „Wir können heute nichts mehr rückgängig machen. Aus Ermordeten werden keine Lebenden mehr. Aber wir können heute und in aller Zukunft von den Opfern reden und ihrer gedenken.“ Er regte an, dass man sich im Unterricht der Buchkirchner Hauptschule mit dem Schicksal der Familie Blach auseinandersetzt. Die Gründerin des Vereins Ketani für Sinti und Roma, Gitta Martl, sprach die noch lange nach dem Ende der NS-Zeit fehlende Unterstützung der Politik für Roma und Sinti in Österreich an. „Bis 1967 hat sich keiner dieser Menschen angenommen.“ Landesrat Max Hiegelsberger, der in Vertretung von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer an der Feier teilgenommen hat, betonte, es brauche klare Antworten auf aufkeimende Haltungen wider die Humanität.