Mit über einer Million Besucher/innen im Jahr 2013 gehört„Topographie des Terrors” zu den meist besuchten Erinnerungsorten in Berlin. Das Dokumentationszentrum wurde auf dem Gelände der ehemaligen Zentrale der Gestapo, der SS und des Reichssicherheitshauptamtes errichtet. Neben der Dauerausstellung ist bis 13. Juli 2014 eine Wanderschau zu sehen, die das Schicksal kranker und behinderter Menschen im Nationalsozialismus zum Thema hat. Ein reich bebilderter Katalog gibt Einblick in die Lebensgeschichten von Opfern und Tätern, in die Ideologie der Rassenhygiene, in die Brutalität der Zwangssterilisierungen und in die Euthanasie. Hartheim bei Eferding als größte Euthanasieanstalt im Deutschen Reich nimmt dementsprechend Platz in dem interessanten, aber bedrückenden Buch ein. Josef Wallner Erfasst, verfolgt, vernichtet.Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus, Frank Schneider, Petra Lutz, Springer Medizin 2014, 232 Seiten, € 20,55.
Weisheit aus dem Landleben
Jede Menge Erkenntnisse über das Landleben hat die ehemalige KirchenZeitungs-Redakteurin und jetzige Biobäuerin Judith Moser-Hofstadler „aufklaubt und zaummtragn“. Bei der Präsentation ihrer Gedichte und Prosatexte am 30. April in Alberndorf hat sie mit einer Fülle fein- und tiefsinniger Betrachtungen über das Leben als Bäuerin, Dorfbewohnerin und Frau viel Beifall geerntet. Ernten und Arbeiten kommen im Buch aus vielen Blickwinkeln zur Sprache: Auch die Spuren der Arbeit, wenn sie schreibt: Waun i do ins Bett gangat? / I glaub, / sogar fia des bin i schau z‘miad. Ernst Gansinger aufklaubt und zaumtragn. Erkenntnisse über das Landleben, Judith Moser-Hofstadler, Resistenz-Verlag, 118 Seiten, € 14,90, ISBN 978-3-85285-253-9.