Betteln ist Arbeit. Der Jugendrat der Stadt Vöcklabruck beschäftigte sich mit dem Thema „Betteln“ und lud dazu den Grazer „Armenpfarrer“ Wolfgang Pucher als Referent ein. Mitveranstalter waren das Armutsnetzwerk und der ÖGB. Pucher zitierte einen slowakischen Roma, der sagte: „Betteln ist meine Arbeit“. In den Heimatgemeinden der Roma in der Slowakei und in Rumänien sind 90 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung arbeitslos. Sie haben kaum soziale Unterstützung und Schulbildung und leben in schlimmen Wohnverhältnissen. Betteln ist ihre einzige Perspektive.
Krisenstelle Wàki in Linz. Seit 20 Jahren bietet die Krisenstelle Wàki des Diakonie Zentrums Spattstraße sechs Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren Platz. Mädchen und Burschen, die sich in ausweglosen Situationen befinden, können rund um die Uhr Zuflucht und Hilfe in Anspruch nehmen. Innerhalb von maximal vier Monaten soll ihre Situation zu Hause so weit geklärt sein, dass die Jugendlichen wieder mit einem guten Gefühl dorthin zurückkehren können. Oder es wird von der Kinder- und Jugendhilfe ein anderer Platz – zum Beispiel eine sozialpädagogische Wohngruppe – gefunden. www.spattstrasse.at
Psychische Erkrankungen steigen weiter an. Immer mehr Leute suchen wegen psychischer Leiden Hilfe. Dies beobachtet auch EXIT-sozial, der Verein für psychosoziale Dienste. Dessen Geschäftsführerin Elisabeth Rosenmayr sagt, dass sich in den letzten sechs Jahren die Zahl der Hilfesuchenden fast verdoppelt hat. AK Präsident Dr. Johann Kalliauer hat erst vor kurzem darauf hingewiesen, dass psychische Erkrankungen schon mehr als zehn Prozent aller Krankenstandstage ausmachen. „Gesundheitspräventive Maßnahmen sind dringend erforderlich“, fordern Arbeiterkammer und EXIT-sozial.