Der Widerstand gegen Belo Monte, weltweit drittgrößter Staudamm, der in Amazonien am Fluss Xingú gebaut wird, hält weiter an.
Ausgabe: 2014/19, Belo-Monte, Staudamm, Lunacek
06.05.2014
Eine Fläche von 600 km2 soll geflutet werden. 40.000 Menschen sind bedroht, ihr Zuhause zu verlieren, werden zwangsumgesiedelt. Weiters wird im Bereich der „volta grande“ der Xingú durch Wasserableitung fast trockengelegt, weil man dort Gold vermutet. Die Existenz der Flussbewohner ist gefährdet. Der Bischof vom Xingú, Erwin Kräutler, kämpft seit vielen Jahren gegen das Staudammprojekt und für die Rechte der indigenen Bevölkerung Amazoniens. Zu den Kritikern des Megaprojekts zählt u. a. Ulrike Lunacek, Vizepräsidentin und außenpolitische Sprecherin der Grünen im EU-Parlament und Spitzenkandidatin der österreichischen Grünen bei den EU-Wahlen. Sie lud nach einem Besuch der Baustelle im November 2013 zu einer Belo-Monte-Konferenz im EU-Parlament. Vertreter der Regierung, Aktivist/innen aus Brasilien und beteiligte Firmen wie der staatliche Energiekonzern Norte Energia tauschten dabei das erste Mal in einem öffentlichen Rahmen Meinungen aus. Beim Pressegespräch von SEI SO FREI (entwicklungspolitische Aktion der Katholischen Männerbewegung) bekräftigte Lunacek vergangene Woche erneut ihre Forderung nach einem Baustopp. „Durch den begonnenen Bau gibt es bereits enorme Narben in der Landschaft. Das heißt, es geht jetzt darum, Druck auf Norte Energia und auf die brasilianische Regierung zu machen, die Auflagen der Umweltbehörde tatsächlich einzuhalten, die Rechte der betroffenen Bevölkerung zu wahren und weitere Staudamm-Bauten zu verbieten“, so Lunacek.