Zehn Einzelpersonen, Gruppen und Initiativen erhielten am 16. Mai den diesjährigen Solidaritätspreis der KirchenZeitung. Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, Bischof Dr. Ludwig Schwarz und Landesrätin Mag. Gertraud Jahn haben die Auszeichnungen überreicht.
Ausgabe: 2014/20, Solidaritätspreis
13.05.2014
- Ernst Gansinger
Sie setzen sich für ein gutes Miteinander von Asylwerber/innen und einheimischer Bevölkerung ein oder engagieren sich für ein Miteinander von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Sie bauen Beziehungsbrücken zu Außenseitern unserer Gesellschaft oder über Tausende Kilometer hinweg zu Menschen, die in fernen Ländern kaum Überlebenschancen haben. Sie wenden sich alten Menschen zu oder stellen sich auf die Seite von Jugendlichen, die in schwierigen Situationen sind. Die Rede ist von den Solidaritäts-Preisträger/innen Isabelle Ntumba-Biakana aus Ried i. I., Erwin Hehenberger aus Wels, Helmut Gragger aus Ansfelden, der ASO-Kids-Band Langenstein, der Schulband der BHAK Schärding, der 7b/O Gymnasium/ORG der Kreuzschwestern Gmunden, dem Fachausschuss Caritas und Soziales der Pfarre Reichersberg, dem Team der Ehrenamtlichen des Caritas-Flüchtlingshauses Bad Leonfelden, weltumspannend arbeiten – dem entwicklungspolitischen Verein des ÖGB und den Sonntagshelferinnen und -helfern des Alten- und Pflegeheimes St. Elisabeth in Rainbach im Mühlkreis.
Solidarität auszeichnen
Jahrelang war Rektor Ernst Bräuer Vorsitzender der Jury des Solidaritätspreises. Mit Jahreswechsel 2013/2014 hat er sich aus den diözesanen Aufgaben zurückgezogen. Neue Jury-Vorsitzende ist Erika Kirchweger*. Wir baten sie zum Interview.
Es war heuer Ihre erste Jury-Sitzung. Welchen Eindruck haben Sie von Einreichungen bekommen? Erika Kirchweger: Insgesamt wurden 135 Vorschläge eingereicht. Das solidarische Engagement im Land ist vielfältig. Viele Einzelpersonen und Gruppen ergreifen Initiativen des Miteinanders, oft über viele Jahre. Gäbe es diesen Einsatz nicht, wäre unser Land viel ärmer. Solidarische Personen fördern die Verbundenheit der Menschen im Land und über die Landesgrenzen hinweg.
Die Ehrenamtlichen leisten so viel. Besteht aber nicht auch die Gefahr, dass sie sich verausgaben? Kirchweger: Man muss darauf achten, wie sehr man sich in etwas hineinlässt, und sein Tun immer wieder reflektieren. Die Frage ist wichtig: Woraus beziehe ich meine Kraft? Kommt sie zu sehr aus der öffentlichen Anerkennung, ist die Gefahr der Entkräftung groß, wenn sie ausbleibt.
Welche Bedeutung hat der Solidaritätspreis? Kirchweger: Solidarität – darauf weist Papst Franziskus hin – heißt, eine neue Mentalität einzuüben. Der Solidaritätspreis zeichnet solche Mentalität aus, die zu beispielhaftem Tun führt, und macht öffentlich, dass es für ein gutes Miteinander Solidarität braucht. Es ist gut, wenn der Einsatz für Frieden, Bewahrung der Schöpfung, Gerechtigkeit und ein soziales Miteinander in den Blick kommt und dies Nachahmende findet.
Wen und was zeichnet der Preis aus? Kirchweger: Natürlich wären es viele wert gewesen, ausgezeichnet zu werden. Die Jury ist an das Statut gebunden, maximal neun Preise zu vergeben. Darum verstehen wir die Preisträger/innen auch als Stellvertreter/innen für die vielen, die in ähnlicher Weise Gutes tun. Und darum wurden auch heuer alle, die eingereicht worden sind, zur Verleihungsfeier herzlich eingeladen.
* Erika Kirchweger ist verheiratet, Mutter von vier Kindern, Lehrerin an einer Landwirtschaftsschule, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung in OÖ und Obfrau vom Verein „Land der Menschen“ sowie Vizepräsidentin der Katholischen Aktion OÖ.
Nähere Infos zu den PreisträgerInnen 2014
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