Teile von Serbien, Bosnien-Herzegowina und Kroatien sind von den schlimmsten Überschwemmungen in der Region seit mehr als 100 Jahren betroffen.
Ausgabe: 2014/22, Hochwasser, Serbien
28.05.2014
„Ich habe nichts mehr außer meinen Tränen“, erzählt ein alter Mann. Er wurde vor ein paar Tagen nachts aus seinem Haus evakuiert und in einem Kollektivzentrum untergebracht. Sein Heimatdorf in der Nähe der serbischen Hauptstadt Belgrad ist wie so viele andere Teile in Serbien, Bosnien-Herzegowina und Kroatien von den schlimmsten Überschwemmungen in der Region seit mehr als 100 Jahren betroffen. Insgesamt sind mehr als eine Million Menschen von der Hochwasserkatastrophe in Mitleidenschaft gezogen. 59 Menschen kamen dabei ums Leben. „Die Leute sind verzweifelt, voller Sorge, wie es weitergehen wird. Viele verloren ihr ganzes Hab und Gut, wissen nicht, ob sie in ihre Häuser zurückkönnen“, so Caritas-Mitarbeiterin Birgit Ertl, die derzeit in Belgrad in Zusammenarbeit u. a. mit der lokalen Caritas Hilfseinsätze koordiniert. „Momentan sind wir dabei, Lebensmittel, Trinkwasser, Decken, Matratzen und Hygienemittel zu verteilen und mit Schaufeln, Putzkübeln und Schubkarren den Schlamm aus den Häusern zu entfernen.“ Die Dörfer um Belgrad, Sarajewo und Banja Luka sind am schwersten betroffen. „Hier leben viele Kleinbauern mit Fluchterfahrungen aus den Jugoslawienkriegen in den 90er-Jahren, die jetzt wieder alles verlieren“, so Ertl. Nach der Nothilfe wird sich die Caritas auf den Wiederaufbau in den Dörfern konzentrieren. „Da geht es darum, die Böden, die durch übergelaufene Senkgruben verunreinigt sind, zu reinigen und dafür zu sorgen, dass die Leute wieder Saatgut bekommen.“
Caritas-Spendenkonto: Erste Bank, IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560, BIC: GIBAATWWXXX Kennwort: Hochwasser Südosteuropa