Für Eva Kern ist die Situation der Flüchtlinge und Asylwerber/innen in Österreich „beschämend“. Als neue Geschäftsführerin des Don-Bosco-Flüchtlingswerks will sie daher all ihre „Kraft einsetzen, um bessere Bedingungen für sie zu schaffen.“
Ungerechtigkeiten mag sie nicht. Für Schwächere einzutreten ist für Eva Kern als sozial denkender und handelnder Mensch wesentlich. Da ist es nicht verwunderlich, dass sie gemeinsam mit einer Freundin vor acht Jahren eine Patenschaft für eine junge Asylwerberin aus Nigeria übernommen hat. Und es ist nicht verwunderlich, dass sie sich nun auch beruflich für Flüchtlinge und Asylwerbende einsetzt. „Die Lebenssituation von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen auf unterschiedlichen Ebenen wie Schutz, Integration, Bildung, Wohn- und Betreuungsangebot zu verbessern sowie das oft negative Bild von ihnen in der Öffentlichkeit zu korrigieren“ zählen für die neue Geschäftsführerin des Don-Bosco-Flüchtlingswerkes zu den dringlichsten Aufgaben der Organisation.
Familienmensch
Was die Flüchtlinge auf Lampedusa betrifft, so sollte die EU und auch Österreich für sie Verantwortung übernehmen, fordert die studierte Betriebswirtin, Projektmanagerin und Trainerin für Sozial- und Wirtschaftskompetenz. „Es werden viele Tote in Kauf genommen. Wir dürfen nicht vergessen, dass es sich um Menschen auf der Flucht handelt, die eine begründete Angst haben. Es ist tragisch, dass sie in einer solch tristen Situation sind, dass sie sogar den Tod in Kauf nehmen, um eine kleine Chance auf ein Leben ohne Angst führen zu können. Leider lassen die Grenzen keinen legalen Fluchtweg zu, das ist meiner Ansicht nach ein Fehler.“ Privat liebt es die 38-jährige Wienerin, möglichst viel Zeit mit ihren beiden Töchtern (3 und 6 Jahre) und ihrem Mann zu verbringen. „Wir genießen Sonnentage und Spaziergänge in der Natur.“