Seit 1970 hat die Pfarre Ebensee in großem Stil Altpapier gesammelt. Mit dem Erlös konnte viel geholfen werden. Dietfried Pilz, der Organisationschef, erklärt, warum die Aktion nun aufgegeben werden musste.
Dietfried Pilz, pensionierter Finanzbeamter, freut sich, dass er mit seinen 76 Jahren noch so viel Kraft hat. Die 50 Tonnen Papier, die jährlich durch seine Hände gingen, bereiteten ihm trotz aller Anstrengung Vergnügen. „Ich bin dankbar, dass ich gesundheitlich in der Lage bin, das zu tun, und tue es gerne.“ Er hätte mit seinen Helfern auch noch ein paar Jahre weitergemacht. Papier sammeln hat in Ebensee Tradition. Vor 44 Jahren riefen Irmgard Loidl und die Ordensfrau Sr. Clementine die Aktion ins Leben. Seit Mitte der 1990er Jahre gab es Container, zu denen man das Altpapier bringen konnte. Dank der Helfer, die schlichteten, ordneten und Abtransport sowie Abrechnung organisierten, brachte die Aktion jährlich einen Erlös von rund 2.500 Euro. Der Gewinn wurde vor allem für Familien, Kinder und Jugendliche verwendet, zum Beispiel für Unterstützungen bei Schulveranstaltungen. Das ist Pilz aus persönlicher leidvoller Erfahrung besonders wichtig. Er konnte als Kind an einer Schulaktion nicht teilnehmen, weil der Vater das Geld nicht hatte. „Nun helfe ich mit, dass das für Betroffene kein Thema mehr ist.“ Aber auch die Kirchenrenovierung und Hochwasseropfer wurden aus dem Erlös der Altpapieraktion unterstützt. Die Änderung der Vorschriften zur Altpapierentsorgung waren für Dietfried Pilz und seine Helfer, unter ihnen Eduard Neuhuber, der Auslöser, die Aktion mit 1. August zu beenden. Mit Bedauern zwar, aber es geht nicht anders. Die Pfarre sagt für den Dienst allen, die an der Aktion beteiligt waren, ein großes Danke. Dazu gehören auch jene Bewohner/innen von Ebensee, die ihr Papier gebracht und damit den Erfolg durch 44 Jahre hindurch erst möglich gemacht haben.