In Österreichs Städten wird über die Bettler diskutiert. Viele kommen aus Rumänien. Das Hilfswerk CONCORDIA hilft vor Ort.
Ausgabe: 2014/37, Concordia, Inama, Rumänien
09.09.2014
Mimiu heißt das riesige Armenviertel in Ploiesti in Rumänien. Rund tausend Familien leben hier, nicht weit vom Stadtzentrum, unter unvorstellbaren Bedingungen. Ein heruntergekommenes Industrieviertel voller vor sich hinrostender Öltanks, dazwischen die Behausungen, Staub und Schmutz, Hütten, aus Abfall zusammengezimmert. CONCORDIA-Sozialprojekte hilft hier mit Streetworkern und sorgt dafür, dass die Kinder zur Schule gehen, das Notwendigste erhalten. „Am Anfang waren die Menschen sehr skeptisch, nur langsam fassten sie Vertrauen zu uns, weil es sich herumgesprochen hat, dass CONCORDIA wirklich Hilfe anbietet“, erzählt P. Markus Inama. Wichtig ist die Zusammenarbeit mit den Familien. Die CONCORDIA-Sozialarbeiterin unterstützt die Eltern etwa bei der Beschaffung von Dokumenten, die gebraucht werden, um die Kinder für die im Herbst beginnende Schule anmelden zu können.
Ihre Lehrerin rufen sie „Mama“. Ana, Rahela und Jonathan, drei Kinder im Volksschulalter, winken aufgeregt. Gemeinsam mit Pater Markus und einer Sozialarbeiterin fahren sie ins „Casa Cristina“, einer CONCORDIA-Einrichtung, wo die Kinder sich waschen können, etwas Warmes zu essen bekommen, wo jeden Nachmittag Lernhilfe angeboten wird, für die Älteren auch Computer zur Verfügung stehen. „Mama Ani, Mama Ani!“, schallt es aus einem kleinen Klassenzimmer. So wird die Lehrerin liebevoll gerufen, die mit den Kinder übt und dafür sorgt, dass sie im Sommer das Gelernte nicht vergessen. „Ohne diese Betreuung würde wohl keines der Kinder regelmäßig die Schule besuchen“, erzählt sie: „Manche haben nicht einmal Kleidung, die sie in der Schule anziehen könnten, Hefte, Stifte, Schulutensilien sind für die Eltern in Mimiu unleistbar“ Ohne Schulbildung werden es die Kinder nicht schaffen, raus aus dem Armenviertel zu kommen, Arbeit zu finden, die Geschwister zu unterstützen. Im Herbst, wenn das Schuljahr beginnt, ist der Andrang in Casa Cristina besonders groß. CONCORDIA versucht, allen Schulanfängerinnen, die Unterstützung benötigen, zu helfen. Mütter stehen mit ihren Kindern an einem baufälligen Holzzaun, sie wirken erschöpft, ausgebrannt, als Pater Markus die Siedlung verlässt: „Dank der Spenden aus Österreich hoffen wir, dass kein Kind am ersten Schultag in der Klasse fehlen wird, nur weil die Eltern arm sind. Um dieses Ziel zu erreichen, bittet CONCORDIA um Hilfe für die Kinder von Mimiu.“
Der letzten Ausgabe KirchenZeitung lag ein Spendenerlagschein von CONCORDIA Sozialprojekte bei. www.concordia.or.at