Josef Ahammer nahm Abschied vom Domkapitel. Als Generalvikar unter Bischof Maximilian Aichern prägte er die Diözese Linz wesentlich mit. Pfarrer Klaus Doppler (57) folgt nach.
Ausgabe: 2014/49, Domkapitel, Ahammer, Pfarrer Klaus Doppler
02.12.2014
- Matthäus Fellinger
Aus Altersgründen hat Josef Ahammer Bischof Ludwig Schwarz um die Entpflichtung von seinem Amt als Dompropst gebeten. Er steht im 80. Lebensjahr. Der Dompropst ist Leiter des Domkapitels. In dieser Aufgabe wurde nun Pastoralamtsleiter Bischofsvikar Wilhelm Vieböck betraut. Der 1960 von Bischof Franz Zauner zum Priester geweihte Josef Ahammer war Diözesan-Kinderseelsorger, ehe ihn Bischof Maximilian Aichern gleich nach seiner Bischofsweihe im Jänner 1982 in das Domkapitel holte. Im April 1982 wurde er als Nachfolger von Weihbischof Alois Wagner Generalvikar. Dieses Amt übte Ahammer bis 2003 aus. Damals wurde Maximilian Mittendorfer Generalvikar, Ahammer wurde zum Dompropst bestellt. Mit 1. September 2003 ernannte ihn Bischof Aichern zum Bischofsvikar für die Orden, Säkularinstitute und geistlichen Gemeinschaften. Im Mai 2012 folgte ihm in dieser Aufgabe Franz Haidinger nach.
Der Neue: Pfarrer Klaus Dopler
Höchst überrascht war Pfarrer Klaus Dopler, als der Anruf kam: Ob er sich vorstellen könne, in das Domkapitel – und somit in den engsten Beraterkreis des Bischofs – nachzurücken? Wegen seiner reichen Erfahrung als Pfarrer der größten Pfarre Oberösterreichs, Gallneukirchen – und wegen seiner Aufgabe als Geistlicher Assistent des Katholischen Bildungswerkes wolle er ihn haben, führte Bischof Ludwig Schwarz als Gründe an. Gerade diese Erfahrungen will Dopler einbringen: Wie geht es den Seelsorgern in den Pfarren – diese Frage möchte Dopler im Beraterkreis des Bischofs lebendig halten. Dopler gilt als Seelsorger mit großem Verständnis für die Anliegen der Kirchenreformbewegungen. Viel liegt ihm auch an einer gelebten Ökumene. In Gallneukirchen gibt es ein gutes Miteinander der christlichen Glaubensgemeinschaften. Das Domkapitel hat ja nicht nur Aufgaben um die Liturgie und Administration der Bischofskirche, es unterstützt den Bischof auch in der Leitung der Diözese. Im Falle einer Sedisvakanz wählen die Domkapitulare etwa einen Administrator für die Diözese. Ein Wahlrecht aus einem von Rom zugesandten Dreiervorschlag, wie das in Salzburg der Fall ist, hat das Linzer Domkapitel nicht. Der neue Domkapitular Klaus Dopler möchte die verschiedenen Seelsorgemodelle, die es in der Diözese Linz gibt, gut reflektiert und geprüft wissen. Ob Seelsorgeteam, Pfarrassistent oder ein Diakon als Pfarrleiter – nicht für jede Pfarre passen die Modelle gleich gut, meint er. Man wird in Zukunft sehr flexibel für Pfarren die passenden Lösungen finden müssen, ist er überzeugt. Dabei solle man sich stark auch an den Fähigkeiten der jeweiligen Persönlichkeiten orientieren.