Vor einigen Wochen legte die Caritas ihren Jahresbericht 1997 vor. Vor diesem Hintergrund sprach die Kirchenzeitung mit Caritas-Direktor Prälat Josef Mayr. (Der 2. Teil des Interviews erscheint nächste Woche.) KIZ: Die Caritas präsentiert ihren Jahresbericht ähnlich, wie große Firmen ihren Geschäftsbericht vorlegen. Ist das die Absicht, sich als Unternehmen vorzustellen?Dir. Mayr: Ja. Wir wollen uns als professionelles Unternehmen präsentieren. Zugleich bin ich aber sehr dahinter, daß nicht die wirtschaftlichen Dinge vorrangig werden.KIZ: Was sind rapide Entwicklungen im Sozialbereich, die sich auch in der Caritasarbeit niederschlagen?Dir. Mayr: Im Bereich der Altenhilfe – sowohl in der mobilen Altenhilfe, bei den Altenheimen und im betreuten Wohnen. KIZ: Hat die Caritas schon betreutes Wohnen?Dir. Mayr: Geplant ist etwas in Rohrbach und in Bad Ischl.KIZ: Welche Altenheimprojekte stehen vor der Realisierung?Dir. Mayr: Die Caritas ist im Gespräch mit Ordensgemeinschaften, bestehende Altenheime zu übernehmen. Im kommenden Jahr wird ein neues Altenheim am Froschberg in Linz gebaut.KIZ: Welche Erfahrungen gibt es mit dem Sozialzentrum Haag?Dir. Mayr: Haag wurde voriges Jahr eröffnet. Es ist ein gutes Modell der Kooperation mehrerer Organisationen: Gemeinde, Pfarre, Rotes Kreuz, Sozialhilfeverband...KIZ: Wenn die Altenarbeit ein Schwerpunkt ist, in welchen Bereichen zieht sich die Caritas zurück? Oder ist alles zusätzlich?Dir. Mayr: Das ist praktisch alles zusätzlich. Aber in Teilbereichen gibt es Rückzüge, z. B. im Wohnbereich. Hier haben wir die Wohnungsverwaltung der vermieteten Wohnungen der Fa. Arev übergeben. Unsere Sozialhilfe und die Flüchtlingsberatung können Vorschläge für ihre Klienten machen. Bei der Vergabe haben wir ein wesentliches Mitspracherecht. Die Verwaltung aber ist im größeren Bereich der Arev sinnvoller, weil sie viel rationeller gestaltet werden kann.Ernst Gansinger