Die Herbergssuche vieler Jugendlicher hat ein Ende. Immer mehr Pfarren sind bereit, einen Jugendtreff anzubieten.
Ausgabe: 1998/52, Jugendtreffs
04.01.1999 - Martin Kranzl-Greinecker
Oft wurde darauf hingewiesen, daß junge Menschen Räume brauchen, um in (Pfarr-)Gemeinden Heimat zu finden.Die Appelle und das Klopfen der Jugend blieben nicht ungehört. Bei einem Informationsabend über offene Jugendtreffs in Pfarren kamen zur freudigen Überraschung der Veranstalter im letzten November 80 Interessierte nach Traun. Kein Monat vergeht, in dem nicht in einer oö. Pfarre ein neuer Jugendtreff eröffnet wird. Die klassische Arbeit in Jugendgruppen soll dadurch keinesfalls verdrängt werden. Im Gegenteil: Jugendliche, die bisher an der Pfarre wenig Interesse hatten, kommen im offenen Treff mit Leuten aus der kirchlichen Jugendarbeit in Berührung.In der Pfarre Linz-St. Magdalena etwa laufen drei offene Jugendclubs erstaunlich gut. Insgesamt sind es 60 bis 75 Jugendliche, die pro Woche in einen der drei Clubs kommen und sich am angebotenen Programm beteiligen.Einen klingenden Namen hat der Jugendtreff im Kremsmünsterer Pfarrheim, der seit einem Jahr besteht, gewählt: „Zur grünen Wildsau“. Auch hier nehmen viele 13- bis 16-jährige das Angebot gut an.An dieselbe Zielgruppe wendet sich der soeben fertiggestellte Jugendtreff im Keller des Pfarrheimes Neukirchen am Walde. Schon länger sammelt man im Jugendtreff „Ampelmann“ in Schwanenstadt Erfahrung. In den drei Jahren seines Bestehens ist der Treff zu einem wichtigen Bestandteil der Schwanenstädter Jugendkultur geworden, z. B. durch ein attraktives Sommerprogramm (Bergwochenende, Tennisturnier), durch einen Skaterplatz oder durch verschiedene Feste.Jede Initiative ist wichtig und wird von den Jugendlichen angenommen. Daß es dennoch jede Menge Nachholbedarf gibt, zeigte sich kürzlich bei der Mitmachaktion* der diesjährigen Gratiszeitung für alle 16- bis 19-jährigen Katholik/innen: Mehrere Einsender/innen wünschten sich Jugendtreffs in ihrer Pfarre (beispielsweise in Ried/Innkreis, Rohrbach, Engerwitzdorf und Vorchdorf). Beklagt wurde außerdem, daß es von Samstag mittag bis Montag früh relativ wenige Möglichkeiten gibt, mit öffentlichen Verkehrsmitteln mobil zu sein. Ein Problem, das sich löst, wenn junge Leute sich im Ort treffen könnnen.Unter den Einsendungen wurden Preise verlost, hier die Gewinner/innen: Ingeborg Pflügl, Ohlsdorf (ÖBB-Interrail-Ticket); Johanna Raminger, Ried/I. (Wochenende auf Burg Altpernstein). Je 1 Hader-CD für Klara Breuer, Michael Fromm, Eva Mayrhofer, Judith Mayr. Gratulation!