Als Seelsorge- und Begegnungszentrum fällt die Seelsorgestelle nicht nur optisch auf – sie übt auf den Besucher noch aus anderen Gründen eine starke Faszination aus. Der selbstgewählte Leitsatz dieser Seelsorgestelle lautet: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände“ (2. Vatik. Konzil, Pastoralkonstitution). Dieser Leitsatz prägt die Ausrichtung der inhaltlichen Arbeit im PGR (Pfarrgemeinderat). Den bisherigen Schwerpunktthemen dieser jungen Gemeinde – Jugendarbeit als diakonaler Dienst, Caritas – und die versteckte Not, sowie im heurigen Arbeitsjahr die Altenseelsorge – liegt obiger Leitsatz zugrunde.Dem biblischen Bild vom „wandernden Gottesvolk“ entspricht auch die Gestaltung des Kirchenraumes: Das Volk schlägt am Fuße einer Felswand das Lager auf; es richtet sich eine Stätte zum Gebet ein. Die Kreuzwegstationen ziehen sich an einer Kirchenwand entlang über 20 Meter von der Taufkapelle bis zum Altarraum.Da Treffling keinen ständigen Priester am Ort hat, gibt es an Sonn- und Feiertagen nur einen Gottesdienst – um 9.30 Uhr und Mittwoch um 19 Uhr. Ein großer Wert wird auch auf die Gestaltung von Andachten gelegt.
Steckbrief Mit der Errichtung der Seelsorgestelle Treffling per 1. Jänner 1995 ging ein jahrzehntelanger Traum von einer „Kirche in Treffling“ in Erfüllung. Ausschlaggebend dafür war, daß die Nähe zur Stadt Linz sowie der Anschluß an die Mühlkreisautobahn dieses Gebiet, das zur Pfarre Gallneukirchen, gemeindemäßig jedoch zu Engerwitzdorf gehört, zu einem beliebten Wohngebiet machte. Erste Gespräche über einen Grundankauf gab es im Jahr 1977. Den Beschluß zur Errichtung der Seelsorgestelle Treffling faßte der Pfarrgemeinderat von Gallneukirchen 1987. Geplant waren damals allerdings nur der Bau eines Kindergartens und eines Mehrzweckraumes. Vom Bau einer Kirche wurde ursprünglich Abstand genommen. Der starke Bevölkerungszuwachs machte jedoch ein Umdenken notwendig und so wurde Architekt Schütz mit dem Bau der rund S 35 Millionen teuren Seelsorgestelle – inklusive einer Kirche – beauftragt. Die Einwohnerzahl von Treffling liegt bei über 2.400, vor 3 Jahren noch bei 1.700. Unsere Abbildung oben zeigt das Pfarrlogo, entworfen von Herbert Friedl, der für die künstlerische Gestaltung der Seelsorgestelle verantwortlich zeichnet. Das Logo symbolisiert sowohl das Kreuz als auch eine geöffnete Blume als Zeichen der Auferstehung.
Jung und dynamisch Treffling ist auch soziologisch gesehen eine sehr junge Gemeinde. Rund 56% der Bevölkerung sind jünger als 40 Jahre, berichtet Franz Küllinger, Pfarrassistent und Diakon. Und dadurch sehr familienfreundlich, ergänzt Elisabeth Weißengruber von der Frauengruppe: hier dürfen Kinder während des Gottesdienstes auch laut sein, ohne daß es jemanden stört. Und die Gemeinde ist sehr offen, weil es hier noch keine gewachsenen Strukturen und Traditionen gibt.Die Gottesdienstfeiern gehören zu den zentralen Anliegen. „Hier investieren wir sehr viel Energie“, sagt Küllinger. Dem Anliegen kommt entgegen, daß es an Sonntagen nur eine einzige Meßfeier gibt. „So haben wir einen echten Pfarrgottesdienst, wo von den Krabbelkindern bis zu den ganz alten Menschen vom Bezirksaltenheim, alle versammelt sind.“ Die Kirche ist jeden Sonntag voll, auch wenn der Kirchenbesuch „nur“ bei rund 300 Personen liegt. Aber das liegt auch daran, daß das Seelsorgegebiet von der Mühlkreisautobahn regelrecht zerschnitten ist und ein Teil der Bewohner über Linz-Hl. Geist nach Treffling zurück fahren müßte. So bleiben sie gleich in Linz. Aber auch Schule gibt es – noch – keine hier. Der Löwenanteil der Erstkommunionkinder feiert ihren großen Tag daher auch in einer Linzer Pfarre, in deren Gebiet die Volksschule liegt.Eine Besserung erwarten sich die Verantwortlichen um Diakon Küllinger – dazu gehören auch der Gallneukirchner Pfarrer Altendorfer als Pfarrmoderator und Erwin Kalteis, der in Gallneukirchen Kaplan mit Aufgabenschwerpunkt Treffling ist – wenn es hier endlich eine Schule gibt.Das Bemühen, die Seelsorgestelle zu einer „Begegnungs-Drehscheibe“ zu machen ist ein weiteres Anliegen der äußerst engagierten Mitarbeiter/innen. Auch Private können für Geburtstagsfeste, Tauffeiern und ähnliche Feste die Räume mit dem Pfarrbuffet nutzen – und tun es auch. Sogar der Gemeinderat von Engerwitzdorf hat hier während der Umbauzeit des Gemeindeamtes seine Sitzungen abgehalten. Auch Vereine kommen gerne mit ihren Veranstaltungen hierher. Die Atmosphäre des Hauses fördert das Anliegen „Begegnungszentrum“ sehr.
Die Kommunikationsebenen Mit verschiedensten Angeboten, sogenannten „Kommunikationsebenen“, soll Gemeinschaft erfahrbar werden, z.B.: Kultur-Treffpunkt Eine oö. Besonderheit sind die kulturellen Aktivitäten des Kath. Bildungswerkes. Bereits vier Mal wurde z.B. ein Kultur-November mit Konzerten, Kabarett, Literatur, Ausstellung, Tanz und Musik veranstaltet. Angebot für Frauen Das Spezifikum der Frauenrunde ist, daß es keinerlei fixe Programme oder Themen gibt. Die Frauen treffen sich einmal im Monat. Und dann gibt es noch eine Handarbeitsrunde. Jugendzentrum JET Die Jugendarbeit beschränkt sich noch auf die offene Jugendarbeit im Jugendzentrum, das dreimal pro Woche geöffnet hat. Spielgruppen Seit 1996 gibt es Spielgruppen für Kinder ab einem Jahr und den 14tägigen Montagstreff für Familien mit Kleinkindern. Ergänzt wird das Angebot mit drei Jungschargruppen. Altenseelsorge Für das im Ort befindliche Bezirksaltenheim gibt es einen Besuchsdienst und verschiedene Angebote für ältere Menschen. Monats-Flohmarkt Um die Kosten für die Seelsorgestelle in den Griff zu bekommen, entstand die Idee, jeden Monat einen Flohmarkt zu veranstalten. Mittlerweile so erfolgreich, daß damit ein Teil der Betriebskosten finanziert werden kann. Unterstützung kommt hier noch vom Pfarrbuffet, das jeden Sonn- u. Feiertag geöffnet hat.