Das wichtigste englischsprachige Wochenmagazin Südkoreas würdigt in seiner jüngsten Ausgabe die Tiroler Ordensfrau Marianne Stöger.
Für Südkoreas Wochenmagazin „NewsReview“ liefert sie die Titelstory: Marianne Stöger aus Matrei am Brenner, die seit 37 Jahren für die Leprakranken der koreanischen „Aussätzigeninsel“ lebt. Als Älteste von sieben Geschwistern ging sie nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester zu den „Christkönigsschwestern“, und nach einigen Jahren an der Innsbrucker Uniklinik mit Margit Pissarek, ihrer Mitschwester, auf die abgeschiedene Insel. Sorokdo, wohin die Kranken früher verbannt wurden, ist heute die größte Lepra-Station Koreas. Dazu musste Sr. Marianne zuerst die Ausstattung von 1916 verbessern. Dabei half ihr besonders die Katholische Frauenbewegung. Heute leben auf Sorokdo noch rund 900 Patienten. Und der Erfolg für 37 Jahre Kampf gegen die Lepra: 1997 gab es nur mehr 49 neue Fälle. Experten vermuten, dass es bald unter zehn pro Jahr sein werden.
Schwester Marianne, die von ihren Patienten liebevoll „Großmutter“ genannt wird, hat für ihren Dienst einige Auszeichnungen erhalten: 1996 übergab ihr der südkoreanische Ministerpräsident die Nationalmedaille und vor einem Monat erhielt sie den „Ho-Am-Preis für Gemeinschaftsdienst“. Die damit verbundene Geldsumme übergab die 65-jährige dem Krankenhaus. Getragen wird das Engagement der Tirolerin durch das Gebet: „Sie betet immer sehr viel. Nur Heilige können tun, was sie seit so vielen Jahren hier getan hat“ heißt es in der Titelgeschichte über das Leitbild des Monats.