Am vergangenen Sonntag, den 12. Dezember verstarb der langjährige Weihbischof der Diözese St. Pölten Alois Stöger im 96. Lebensjahr.
Weihbischof Stöger erlebte das Konzil während seiner Zeit als Rektor der „Anima“ in Rom von 1961 bis 1967 hautnah mit. Als Promotor der Diözesansynode von 1972 hat er wesentlich an der Umsetzung der Konzilsbeschlüsse in der Diözese St. Pölten mitgewirkt. Diese Arbeit rechnete er zu den Höhepunkten seines Lebens. Zahlreiche Publikationen haben ihn weit über die Grenzen Österreichs hinaus als Fachman für das Neue Testament bekannt gemacht. Er war auch Beauftragter der Österr. Bischofskonferenz für die Revision des Neuen Testaments in der bahnbrechenden Einheitsübersetzung von 1980.
Geboren wurde Alois Stöger am 12. April 1904 in Kautzen im Waldviertel. 1925 maturierte er am Stiftsgymnasium in Seitenstetten und studierte anschließend Philosophie und Theologie in St. Pölten. 1930 erhielt er die Priesterweihe und wurde Kaplan in Großgerungs. Von 1932 bis 1935 folgte das Studium der Philosophie und Bibelwissenschaften in Rom. Von 1935 bis 1938 war er Domkurat in St. Pölten, 1938 bis 1959 Spiritual des Priesterseminars. 1942 bis 1961 lehrte Dr. Stöger neutestamentliche Bibelwissenschaften in St. Pölten. 1961 wurde er als Rektor des österreichisch-deutschen Priesterkollegs „Santa Maria dell’Anima“ nach Rom berufen. 1967 erfolgte die Ernennung zum Weihbischof, 1968 wurde er Bischofsvikar und zuständig für Weiterbildung des Klerus, für Caritas und für die Erwachsenenbildung.
1986 trat Weihbischof Stöger in den Ruhestand und lebte bis zu seinem Tod in der Niederlassung der Schulschwestern in Hainstetten bei Amstetten.