Warum braucht ein Mensch ein Haustier? Weil es Gesellschaft leistet, über Einsamkeit hinwegtröstet, Sicherheit gibt. Weil es Spielkamerad ist oder auch, weil Kinder lernen, in der Betreuung eines Haustieres Verantwortung zu übernehmen und Verlässlichkeit zu trainieren.
Welche Eigenschaften sollte daher so ein Tier haben? Fletschendes Gebiss und reißende Aggressivität wohl nicht. Wer Tieren, Hunden solche Eigenschaften anzüchtet, weiß um die Mentalität von Menschen, denen die anderen neben ihnen egal sind. Aggressiv gemachte Hunde sind wie scharf gemachte Waffen. Sie sind untauglich im nachbarschaftlichen Miteinander. Sie dennoch zu halten ist ein Zeichen der Gleichgültigkeit gegen berechtigte Ängste der Mitbewohner. Sogenannte Kampfhunde – sind nicht eher die Menschen dahinter zur Feindseligkeit bereit? – sind ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, die an Sensibilität verloren hat und in der das Platzhirsch-Verhalten zunimmt: Ich bin wichtig ...
Wer Tiere und Menschen mag, wird sich wohl kaum für ein Haustier entscheiden, das „Zuchtprodukt“ der Aggressivität ist. So geht die sogenannte Kampfhunde -Diskussion am Problem, das dahinter steht, vorbei: Es müsste viel mehr darüber nachgedacht werden, wie die Aggressionsbereitschaft unter Menschen abgebaut werden kann. Denn dann würde gewiss auch die Nachfrage nach gefährlich aggressiven Hunden schwinden.