Vor einem Jahr hat sie noch über die Caritas berichtet. Im Oktober hat sie das Ufer gewechselt – Andrea Bachmann.
Sie spricht schnell, geradezu drängend. Und immer wieder ein beschwörendes „Jetzt!“. Jetzt müssen wir helfen, sonst gehen die Menschen zugrunde. Sie spricht von der Dürrekatastrophe in Äthiopien. „Wessen das Herz voll ist …“, denke ich. Aber die 29-jährige in Feldkirch (Vlbg.) geborene Andrea Bachmann hat nicht nur ein „volles Herz“, sondern auch zupackende Hände. Nach ihrem Studium der Publizistik und Politologie in Salzburg und London war Andrea Bachmann bei den Vorarlberger Nachrichten tätig. Während des Kosovo-Krieges war sie für die Flüchtlingsthematik zuständig und kam so mit der Caritas näher in Kontakt. „Ich hab’ danach über das Caritas-Jubiläum berichtet und dabei viele faszinierende Menschen aus den Partnerprojekten kennen gelernt. Als die Stelle einer Projektreferentin für Äthiopien und den Kosovo ausgeschrieben war, habe ich mich beworben.“ Die Entscheidung, ans „andere Ufer“ gewechselt zu haben, bereue sie keine Minute. Arbeit hat sie genug: allein die Äthiopienhilfe der Caritas Österreich, die von Vorarlberg aus abgewickelt wird, wird heuer rund 14 Millionen Schilling betragen. Obwohl sie bei mehreren Aufenthalten in Äthiopien und im Kosovo dem Elend und der Verzweiflung ins Gesicht geschaut habe, mache ihr ihre Arbeit Freude. Sie habe eben auch erlebt, wie mitten in der braunen Steppe Gemüsegärten entstehen, wie todkranke Kinder in Spitälern gerettet werden und Frauen in zerstörten Dörfern beginnen, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Möglich ist das durch die Hilfe der Caritas und den verlässlichen und selbstlosen Einsatz ihrer Partner vor Ort.