Natürlich weiß längst jedes Kind, dass ein Atomkraftwerk eine reale Bedrohung für eine ganze Region und darüber hinaus darstellt. Doch von der Gefahr merkt man nicht wirklich viel: kein Gestank, keine sichtbaren Zeichen, kein Lärm – Und nicht einmal bei einem tatsächlichen Zwischenfall kann man ohne Messgeräte sofort wahrnehmen, was passiert ist. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum alle Warnungen und ausgedrückten Ängste einfach ignoriert werden.
Viele fühlen sich sehr ohnmächtig, wenn sie an „Temelin“ denken. Eine Unterschrift auf einer der vielen Listen, die in Umlauf waren – klar, dass man da mitmacht, aber was kann „Otti-Normalverbraucher/in“ wirklich damit ausrichten? Und natürlich ist die Beharr lichkeit der vielen Inititativen, die immer wieder aktiv waren, bewundernswert, aber ob das alles noch Sinn macht? – Noch dazu, wenn man sieht, wie sogar einflussreiche Politiker/innen in dieser Frage nicht ernst genommen werden! So hat etwa der OÖ Landeshauptmann angemerkt, dass er es „geschmacklos“ findet, eine Einladung zur großen Eröffnungsparty bekommen zu haben.
Die angekündigten Proteste am 2. September wecken viele Lebensgeister im Widerstand gegen das Atomkraftwerk Temelin. Eine überparteiliche Kundgebung an den Grenzen, unter Beteiligung von Menschen, die sonst eher am Papier protestieren! Bleibt nur zu hoffen, dass sie laut genug sind, damit sie in ganz Europa Gehör finden!