Wenn ein Paar so zerstritten ist, dass es nicht mehr miteinander reden kann, bieten Beratungsstellen oder Richter häufig einen „Mediator“ an. Eine außenstehende Person, die das Gespräch wieder in Gang bringt, Blockaden abbaut und gemeinsame Ziele in den Vordergrund stellt. In den vergangenen Monaten hätte die österreichische Politik eine derartige „Hilfe“ wiederholt brauchen können. Durch mangelnde Gesprächsfähigkeit und -bereitschaft wurde unnötig viel Porzellan zerschlagen. Die Regierung brüskierte mit ihrer Taktik, Opposition und Teile der Sozialpartner vor vollendete Tatsachen zu stellen. Die andere Seite blockierte mit einer Strategie der Totalverweigerung einen Dialog über mögliche Alternativen zu den Reform- und Sparplänen der Regierung. Die mit einem tragfähigen Kompromiss abgeschlossenen Beamtenverhandlungen und die Bereitschaft der Regierung, über Härten des Sozialpaketes doch noch zu reden, lassen Hoffnung aufkommen, dass der „österreichische Weg“ des Dialogs noch nicht tot ist.
Spannungen
Die Zusammenarbeit zwischen Kirchenzeitungen war ein Thema der Kirchenpressekonferenz deutschsprachiger Länder in Salzburg. Dabei gab es Einigkeit darüber, dass Kooperation notwendig ist. Über das Wie traten beachtliche Spannungen zu Tage. Dafür gibt es zwei Gründe: 1. Immer noch werden Kooperations-Entscheidungen von den Kirchenleitungen über die Köpfe der Redaktionen hinweg gefällt (zuletzt in Kärnten). 2. Es gibt Differenzen darüber, wie weit – trotz Kooperation – das eigenständige Profil der diözesanen Kirchenzeitungen gewahrt werden soll und kann.