Julia Onken, Referentin beim Diözesantag der Katholischen Frauenbewegung
Ausgabe: 2000/43, Was sagen sie?, Julia Onken
24.10.2000
- Kirchenzeitung der Diözese Linz
Frauen kümmert euch um die Inhalte!
Die Schweizerin Julia Onkenreferierte beim Diözesantag der Katholischen Frauenbewegung am 21. Oktober in Kremsmünster zum Thema „Wert-voll-leben“.
Auszüge aus dem Referat
Die häufigste Frauenkrankheit ist mangelndes Selbstbewusstsein. Dieses kann nicht entwickelt werden, wenn wir nicht einen selbstachtenden Umgang mit uns pflegen... Wenn es darum geht, mit anderen wertschätzend umzugehen, wissen Frauen sofort, was da zu tun ist. Aber es fällt vielen schwer, sich unter einem wertschätzenden Umgang mit sich selbst etwas vorstellen zu können... Wenn ich frage, was gefällt Ihnen nicht an Ihrem Körper, fallen Frauen schnell zehn Dinge ein. Frage ich sie, was ihnen gefällt, müssen viele überlegen ...Mutter und Schuld, das gehört zusammen. Was hab ich bloß falsch gemacht, fragen sich viele Mütter zur Erziehung ihrer Söhne. Die Mütter können aber nicht Vorbild sein für die Söhne. Das Vorbild kommt von den Vätern...
Wir müssen aufhören mit dem Schwesternstreit, mit sexistischen Bemerkungen („also mit solchen Beinen, dürfte sie nicht so einen kurzen Rock anziehen“). Wir können es uns gar nicht mehr leisten, uns um Frisur und Kosmetik zu kümmern, wir müssen uns um die Inhalte kümmern.