Die aktuellen Entwicklungen in der Wirtschafts- und Arbeitswelt fordern mehr Engagement der Kirche, sagt Andreas Gjecaj.
Seit Anfang Oktober teilt Andreas Gjecaj die Last von Zehntausenden Arbeitnehmern: er ist Pendler, der nur zum Wochenende nach Hause kommt. Notwendig wurde das, weil er vom steirischen Diözesansekretär der Katholischen Arbeitnehmer/innen-Bewegung zum Bundessekretär der KAB gewechselt ist. Natürlich habe er das mit seiner Frau, seinen 16-jährigen Zwillingen und seiner Tochter (24) besprochen – denn schließlich sei ihm die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht nur als KABler ein wichtiges Anliegen. Für die KAB erhofft sich Gjecaj, dass sie bis zum nächsten Jahr (50- Jahre-Jubiläum) „durchstartet“ und sich als zeitgemäße Stimme der Kirche in der Arbeitswelt präsentiert. Denn eines ist für Gjecaj sicher: „Der einschneidende Wandel in der Wirtschafts- und Arbeitswelt und die Tendenz der Politik, sich immer mehr aus diesen Bereichen zurückzuziehen, erfordert mehr denn je das Engagement der Christen/innen und der Kirche insgesamt.“ Gjecaj hofft, für diese Anliegen auch wieder mehr junge Leute ansprechen zu können. Als inhaltliche Schwerpunkte der Arbeit der KAB und des Forums „Arbeit, Wirtschaft und Soziales“ der Katholischen Aktion sieht Gjecaj: Die Stärkung der „Allianz für den freien Sonntag“, die kritische Auseinandersetzung mit „New Economy“ und den damit verbundenen Veränderungen des Arbeitsmarktes und die Anwaltschaft für Arbeitnehmer/innen und kleine Unternehmen, die immer mehr zu Opfern der Deregulierungspolitik (längere Ladenöffnungszeiten etc.) werden. „Da droht eine Spaltung der Gesellschaft.“