Was ist der Mensch? Das ist die Frage, die sich Christen zu Allerheiligen und Allerseelen stellen. Was groß ist am Menschen und seine Sterblichkeit, diese beiden Pole kommen in der Feier der beiden Tage zum Ausdruck.
Heilig ist der Mensch, der sich zu Christus bekennt. Vom Glauben an Christus kommt seine Größe und seine Bedeutung. Das ist eine ganz andere Rede als jene, die die Erfolgssprache von heute spricht. Da kommt es nicht auf Bankguthaben und Versicherungspolizzen an. Da wird auch nicht gefragt nach den Ämtern, die jemand inne hat, oder wie geschickt er sich in der Öffentlichkeit ins Gespräch bringt. Es kommt nicht auf die Grundbücher an, in die sein Name eingeschrieben ist. Wertvoll und kostbar ist ein Mensch, weil er von Gott geliebt ist. Der Glauben traut zu, dass diese Liebe über den Tod hinaus trägt.
An den Gräbern wird deutlich: Vieles, was früher an diesen Begrabenen wichtig genommen wurde, ist unbedeutend geworden. Erbschaftsfragen sind längst geregelt. Nachfolger haben die Aufgaben übernommen. Die Position, die sich Menschen selbst geschaffen haben, ist gestorben. Doch sie haben eine andere Position, nicht selbstgemacht, sondern von Gott geschenkt. Ein Auftrag liegt darin: Menschen dürfen nicht nur nach ihrem Nutzwert und Besitz beurteilt werden. In der Liebe Gottes leuchtet es auf. Da zeigt der Mensch sein wahres Gesicht.