Die meisten Menschen unserer Umgebung halten irgendwann einmal Diät. Für manche wird „Essen“ aber zum einzigen Lebensinhalt. Das kann lebensbedrohlich sein.
Magersucht
Magersucht (medizinisch Anorexie) ist eine Form von Essstörung. Meistens sind Mädchen während der Pubertät betroffen. Es gibt noch weitere Essstörungen: Die Bulimie oder Ess/Brechsucht und die Fettsucht oder Adipositas.Magersüchtige wollen möglichst dünn sein. Sie hungern sich dafür buchstäblich aus. Meistens sind sie bei Krankheitsausbruch normalgewichtig oder sogar darunter, doch sie empfinden sich als zu dick. Sie nehmen ohne körperliche Ursachen schnell ab. In fortgeschrittenem Stadium bekommen Magersüchtige neben schweren körperlichen Schädigungen eine feine Körperbehaarung, oft auch Depressionen und Angstgefühle.
Bulimie
Bei der Bulimie wechseln sich Fress-Anfälle ab mit Maßnahmen wie herbeigeführtes Erbrechen oder Missbrauch von Abführmitteln. Meistens haben Bulimiepatientinnen normales Körpergewicht. Sie bekommen geplatzte Äderchen im Gesicht und Säcke unter den Augen, Ohnmachtsanfälle, Sehstörungen, Verdauungsstörungen, Zahnschäden durch das wiederholte Erbrechen, Depressionen, Herzrhythmusstörungen, ...
Fettsucht
Von Fettleibigkeit oder Adipositas sprechen Ärzte, wenn das Körpergewicht 20 Prozent über dem Normalgewicht liegt. Gefährlich ist diese Krankheit nicht zuletzt wegen des Risikos für Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Neben „zuviel essen“ gibt es viele andere Faktoren für Fettsucht.
Wohin?
Dr. Gerstl von der Landeskinderklinik Linz kennt eine Ursache für Essstörungen: „Es geht um Angst vor dem Verlust der Kindheit.“ Viele Mädchen haben Angst vor üppigen Formen, weil schlanke Frauen als Schönheitsideal gelten. Essstörungen können und müssen behandelt werden. Behandlung gibt es zum Beispiel in der Landeskinderklinik. Man kann sich aber auch an andere Krankenhäuser oder Beratungsstellen wenden. Dr. Gerstl meint, in seine Ambulanz kommen die Betroffenen meist mit einer Freundin. Für bis zu zehn Prozent der Betroffenen endet die Krankheit tödlich.Die Patientinnen wollen sich meistens nicht eingestehen, dass sie krank sind. „Sie sind oft erstaunt, dass jemand weiß, warum sie das haben“, erzählt Dr. Gerstl von seinen Erfahrungen. Sie sind dankbar für Hilfe, weil sie merken, dass sie keine Energie für etwas anderes als ihre Krankheit haben.