Neue Herausforderungen für das alte Haus der Jugend
Ausgabe: 2000/48, Burg, Pelzeder
28.11.2000
- Judith Moser
Internet auf der Burg Altpernstein? Ist es dann vorbei mit der Ruhe?
Beim ersten Hinhören passt das überhaupt nicht: Surfstationen auf der Burg Altpernstein in Micheldorf. Die „Jugendburg“ der Diözese Linz ist doch ein Ort der Ruhe, zumindest etwas abgehoben von der Hektik, die man jeden Tag im „wirklichen Leben“ erfährt.
„Burg-Flair“ im Internet
Für Christoph Pelzeder, seit September 2000 Burgleiter, ist das überhaupt kein Widerspruch. „Ein Widerspruch wäre eine Surfstation im Meditationsraum,“ erklärt er. „Internet interessiert die Jugendlichen und ich meine schon, dass das Platz hat auf der Burg. Aber nicht als ‘Zentrum unseres Schaffens’.“ Er denkt etwa an eine Homepage, auf der das „Burg-Flair“ „rüberkommt“. Die Surfstation soll Platz im Kursbetrieb haben. Die Homepage soll ständig aktualisiert werden mit Fotos von Besucher/innen und Veranstaltungen. Dass man sich über die Homepage auf der Burg anmelden kann, ist für Christoph klar. Es wäre auch möglich, Behelfe via Internet zu bestellen.Christoph lebt jetzt seit drei Monaten auf der Burg. Er selbst sagt, dass sich sein Leben bereits verändert hat. „Einige Dinge gehen mir ab, gleichzeitig tun sich viele neue Sachen auf“, sagt er. Er kennt die Burg von „früher“, als er selbst Veranstaltungen besucht hat. Für ihn ist sie „etwas anderes als Alltägliches“: „Man hat Zeit, über Dinge nachzudenken, neue Impulse zu kriegen, ein bissl aus dem Aussteigen, wo ich im Leben bin. Sie ist einbissl Oase zum Innehalten.“ Zur Zeit wird umgebaut auf der Burg: Im dritten Stock entstehen neue Räume statt eines großen und das Dach gehört dringend repariert. Eine weitere Idee ist ein Volleyballplatz im Burggraben. Und doch scheint die Zeit ein wenig still zu stehen über Micheldorf: Handys funktionieren zum Beispiel nicht mehr, sobald man von den dicken Burg-Mauern umgeben ist.