Harmonie in der Familie bleibt für viele Jugendliche ein Wunsch
Ausgabe: 2000/50, Weihnachten
12.12.2000
- Judith Moser
Weihnachten. Zeit der Familie. Manche haben zu hohe Erwartungen.
In vielen Familien bedeutet Weihnachten Stress. Dass manche Menschen Probleme haben, ihre Geschenke rechtzeitig zu besorgen, und dann auch noch das Richtige zu erwischen, ist ja nicht aufregend. Bei manchen ist damit aber nicht alles vorbei. Familien, in denen es das ganze Jahr über Spannungen gibt, werden nicht plötzlich zusammenleben können wie im Bilderbuch, „nur“ weil Weihnachten ist. Manche erwarten das aber. Und weil das nicht funktioniert, kann’s noch schlimmer werden. „Es kann sein, dass sich Spannungen nicht mehr unter den Tisch kehren lassen“, sagt Rolf Sauer von der Familienberatung der Diözese Linz, „Dann sollte man aber diese Chance packen und einen neuen Anfang probieren.“ Er hält für ganz wichtig, dass Gewalt genannt wird. Wer Gewalt erlebt, darf nicht sich selbst die Schuld dafür geben und Gründe für eine Entschuldigung suchen. „Typisch für Gewaltopfer ist, dass sie denken, wenn ich mich so oder so verhalte, kommt es nicht zu Gewalt“, erklärt Sauer. Besser wäre es zu sagen: „So kann es nicht weitergehen“ und Hilfe anzunehmen.
Dort bekommst du Hilfe: Kinder- und Jugendanwaltschaft, Linz: Starhembergstr. 14, Tel. 0732/17 08; Montag 13 bis 17 Uhr in Bad Leonfelden, Linzer Str. 15, Tel. 07213/200 04. Helpline gegen Gewalt: rund um die Uhr besetzt, österreichweit kostenlos, Tel. 0800/222 555. Rat auf Draht, ORF-Kinder- und Jugendhotline, rund um die Uhr: Tel. 147. Kinderschutzzentren: Vöcklabruck, Brucknerstr. 27, Tel. 07672/277 75. In Linz: Langgasse 8, Tel. 0732/78 16 66.
Die Beratungen sind alle anonym, du brauchst weder deinen Namen noch deinen Wohnort angeben!