„Das stärkste Erlebnis war die Begegnung mit Menschen, die ihren Glauben unter ganz anderen, oft sehr schwierigen Bedingungen leben müssen“, sagt Luitgard Derschmidt über die Laienkongresse in Rom.
Als Delegierte der Bischofskonferenz nahm die Vizepräsidentin der Katholischen Aktion, Luitgard Derschmidt, vor kurzem am Heiligen-Jahr-Kongress des Päpstlichen Laienrates und am Weltrat der Internationalen Katholischen Aktion (FIAP) teil. „Die beiden Kongresse waren sehr unterschiedlich“, fasst Derschmidt ihre Eindrücke zusammen. „Beim FIAP-Kongress kamen die unterschiedlichen Lebensverhältnisse und wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, in denen Laienchristen ihren Glauben zu leben versuchen, deutlich zur Sprache. Daraus wurden auch konkrete Schwerpunkte für die Weiterarbeit in den einzelnen Kontinenten erarbeitet. So will die KA-Europa in Brüssel stärker als Anwalt der Armen in Europa und in der Welt auftreten. Beim Kongress des Laienrates ging es – zum Teil ziemlich abgehoben – vor allem um die persönliche Heiligung. Mehrere Sprecher aus Afrika und den USA bedauerten, dass zuwenig berücksichtigt wurde, in welchem Kontext das Evangelium verkündet und gelebt werden soll.“
Luitgard Derschmidt ist die Inkulturation des Glaubens in die Welt von heute, „so wie sie ist und nicht wie wir sie uns ideal träumen“, ein großes Anliegen. „Die Verbindung von Glaube und heutigem Leben, von biblischer Spiritualität und gesellschaftlichem Engagement ist für mich der Weg der Kirche. Es geht um das Begleiten von Menschen in ihren konkreten Situationen, Hoffnungen und Nöten.“
„Manchmal habe ich den Eindruck, dass den Fischern in der Kirche die heutigen Fische im See zu schlecht sind. Sie züchten lieber im Becken ihre eigenen Fische, anstatt hinauszufahren.“