Am 24. Dezember bleiben die Geschäfte zu. Aber das hieß es früher auch bezüglich 8. Dezember.
Er war ein Knüller, der 8. Dezember 2000. Die Nachfrage war gewaltig. Ein neues Geschäftszentrum in der Linzer Innenstadt hat am 8. Dezember den höchsten Umsatz seit Bestehen gemacht. An vielen anderen Orten zeigte man sich „sehr zufrieden“. Lediglich in der Wiener Kärntner Straße hätten die Leute heuer eher „verhalten“ auf die offenen Geschäfte reagiert, stand in der Zeitung zu lesen.
Über den vierten Adventsonntag, der heuer auf den 24. Dezember fällt, wird aber nicht geredet! Da bleibt zu! So lautet der politische Wille. Felsenfest und unverrückbar wird das betont. Aber haben nicht so ähnlich noch vor wenigen Jahren die Beteuerungen bezüglich 8. Dezember gelautet? Und heuer galt der Tag als Vorweihnachts-Geschäftstag Nummer eins.
Man soll der Politik nicht den Vorwurf machen, vielleicht auch gar nicht dem Teil des Handels, der Sonn- und Feiertage lediglich unter dem Gesichtspunkt des wirtschaftlichen Nutzens oder Schadens kalkuliert. Ohne die vielen Wirte ginge ihre Rechnung nicht auf. Allerdings: Niemand hat vorgerechnet, wieviele Prozent der Bevölkerung am 8. Dezember einkaufen gegangen sind. Waren es 20 Prozent oder 30? Man hat auch nicht errechnet, wie viele Prozent der Angestellten dort von Herzen gern Dienst geübt haben – weil die 20 oder 30 Prozent diesen Komfort zu ihrem Glück haben wollen – und weil sich gerade mit dieser Minderheit so glänzende Geschäfte machen lassen.