Als Abt des Benediktinerstiftes Fiecht in Tirol hat Anselm Zeller die Klosterpforten weit aufgerissen.
Am 25. Dezember um 10 Uhr ist ganz Österreich bei Abt Anselm zu Gast. Denn der Weihnachtsgottesdienst wird heuer aus der 250 Jahre alten und frisch renovierten Stiftskirche von Fiecht bei Schwaz übertragen (Ö-Regional).
Anselm Zeller setzt auf offene Türen. Die Benediktiner laden zu Exerzitien und Besinnungstagen ins Unterinntal, seit in dem 1994 aufgelösten Schülerheim Gästezimmer eingerichtet wurden. „Wir sind offen für Menschen, die in die Stille gehen wollen oder mit ihrem Glauben in Schwierigkeiten gekommen sind“, sagt Abt Anselm. Er sieht die Klostergemeinschaft als Anlaufstelle für suchende Menschen. Damit die Gäste auch Einblick in das Wirken des Ordens erhalten, ließ der Abbas ein kleines Museum einrichten. Auf dem Weg zum Speisesaal können sich die Gäste nun gleichsam „im Vorbeigehen“ über Arbeitsfelder und Geschichte der Ordensgemeinschaft informieren. Afrikanische Kunst- und Gebrauchsgegenstände zeugen vom Wirken der Missionsbenediktiner von St. Georgenberg-Fiecht. Auch der vor 62 Jahren in Kaiserslautern geborene Manfred Zeller lebte in Afrika, als er 1996 zum Abt in Tirol gewählt wurde. In Kenia war er für die Ausbildung junger Ordensbrüder zuständig. Rückblickend meint er: „Die afrikanischen Menschen sind ,unschlagbar‘ religiös.“ Den sozialen Zusammenhalt der Familien und die lebendigen Gottesdienste hat er sich von seinen Jahren aus Ostafrika mitgenommen. Zurzeit sind zwei Benediktiner aus Fiecht in Tansania tätig.