„Wenn mehr Menschen entdecken, dass Christsein etwas Besonderes ist, eine Berufung, dann verändert sich etwas im Land“, sagt Weihbischof Alois Schwarz.
In diesen Tagen veröffentlicht das Österreichische Pastoralinsitut den Bericht der Dialog-Projektgruppe „Geistliche Berufe in Österreich“. Er wurde unter der Leitung von Weihbischof Alois Schwarz (48) erarbeitet, der in der Erzdiözese Wien und in der Bischofskonferenz u. a. für die Priester und deren Fortbildung zuständig ist. Berufung ist für Schwarz ein zentraler Begriff jeder christlichen Existenz. „Es ist mir daher ein ganz großes Anliegen, dass möglichst viele Getaufte erkennen: Christsein ist nicht etwas Selbstverständliches. Es geht um unsere persönliche Antwort auf den Anruf des liebenden Gottes. Wenn möglichst viele diese Wachheit für ihre Berufung in ihrer konkreten Lebenssituation entwickeln, dann entsteht nicht nur eine Atmosphäre, in der geistliche Berufungen gefördert werden, dann hat das auch seine gesellschaftspolitischen Auswirkungen“, ist Weihbischof Schwarz überzeugt.„Wie wir möglichst viele Menschen zu dieser Sicht von Berufung aufwecken, dafür haben wir keine Rezepte. In vielen Diözesen gibt es dazu Überlegungen, ebenso in der Arbeitsgruppe für das ,Jahr der Berufung‘ 2002.“ Zwei Elemente scheinen Schwarz aber besonders wichtig zu sein: Die geistliche Begleitung von Suchenden sowie von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern müsste ausgebaut werden. „Und wir müssen uns wachsamer fragen: Welche Berufungen brauchen die Menschen von heute? Und gibt es bereits Berufungen, die wir zu wenig wahrnehmen und fördern, etwa im Bereich der Caritasarbeit, der Trauerbegleitung u. a?“