So recht warm werden sie nicht – die Österreicher und der Euro, der am Ende dieses Jahres in den Geldbörsen den Schilling ersetzen soll. Täglich wird man jetzt mit dem Neuesten über Gesundheitszustand des Euro informiert. Jetzt geht es ihm recht gut, heißt es, aber vor wenigen Wochen ist es ihm ziemlich schlecht gegangen.
Vielleicht sind es weniger die neuen Münzen und Scheine, die den Leuten den Abschied vom Schilling schwer machen, als die für Laien kaum durchschaubaren Schwankungen, denen alles, was mit Geld zusammenhängt, ausgesetzt ist. Wer mit Aktien und Wechselkursen, Leitzinsen, ATX-Fließhandelswerten oder dem Dow-Jones-Index wenig am Hut hat, kann in der Tat verunsichert werden. Es ist ja angeblich so wichtig, wie in Japan die Börsenkurse bei Sonnenaufgang gelegen sind und wie dieselben in der späten Nacht in New York geschlossen haben. Aber muss man sich so sehr für das Geld interessieren, wie das von allen Seiten nahegelegt wird? Goldrausch und Lottofieber – diese zwei Begleiterscheinungen des Geldes deuten auf eher krankhafte Zustände hin.
Die Zeit des Schillings war durchschaubarer. Es galt nicht als rückständig, wer sich mit seinem Geld nur nebenbei beschäftigt hat. Zwischen Geld besitzen und vom Geld besessen zu sein, ist ein Unterschied. Es sollte einen ja niemand hindern, diese Unbefangenheit im Umgang mit Geld auch in Eurozeiten beizubehalten.